Räte in Uttenreuth hören auf die Jugend

12.8.2019, 14:00 Uhr
Räte in Uttenreuth hören auf die Jugend

© Foto: Alexander Hitschfel

Diskutiert, beraten und schließlich beschlossen wurde ein ganzes Maßnahmenbündel, mit dem die Gemeinde ihr Engagement deutlich ausweiten will. Die Steilvorlagen für die Beschlussfassungen kamen dabei aus der Uttenreuther Jugendklimakonferenz (wir berichteten). Mehrere Dutzende Kinder und Jugendliche hatten in insgesamt drei Veranstaltungen verschiedene Maßnahmen erarbeitet.

Gleich mehrere Dutzend Beschlüsse wurden zu den verschiedenen Themenbereichen gefasst. Beschlossen wurde vom Gemeinderat allen voran, dass es in der Gemeinde Uttenreuth künftig eine Arbeitsgemeinschaft "Klimaschutz" geben soll, an der sich neben Vertretern des Gemeinderates auch interessierte Bürgerinnen und Bürger, ganz egal ob jung oder alt, beteiligen können.

Die neu zu gründende Arbeitsgemeinschaft soll dann – ähnlich wie auch die Arbeitsgruppen "Ortsgestaltung", "Ortsgeschichte" oder "Seniorenbeirat" – Vorlagen erarbeiten, die dann im Gemeinderat beraten und beschlossen werden sollen. Im Vorfeld der Gemeinderatssitzung wurden die Inhalte der Beschlüsse von mehreren Dutzenden Uttenreuther Kindern und Jugendlichen im Rahmen von insgesamt drei Jugendklimakonferenzen erarbeitet.

Rathaus-Chef Frederic Ruth ist stolz, dass sich der Uttenreuther Nachwuchs so für Klima- und Umweltschutz einsetzt. Die Verwaltung hatte anschließend die Beschlussvorlagen aufbereitet, Studierende hatten sich mit den Forderungen der Jugend beschäftigt und Gemeinderätin Silke Kreitz (GAL) hatte den Maßnahmenkatalog kategorisiert und priorisiert.

Bei der Beratung im Gemeinderat zeigten sich in vielen Diskussionen die immer wieder auftretenden Zielkonflikte zwischen Umwelt- und Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit. Verpflichtet hat sich die Gemeinde Uttenreuth bei gemeindlichen Neubauten mindesten den "Null-Energie-Standard" zu erreichen. Auch hier forderten sowohl Frederic Ruth als auch Gemeinderat Wolfgang Leeb (FW/BG) bei allem Aktionismus den Aspekt der Wirtschaftlichkeit nicht gänzlich aus den Augen zu verlieren. 

Vonseiten der Uttenreuther Jugend wurde eine Tempo-30-Zone entlang der Hauptstraße gefordert, außerdem fordert man den Ausbau einer durchgehenden Fahrradachse von Neunkirchen nach Erlangen. Aus der Jugendklimakonferenz kam beispielsweise auch die Forderung, dass man bei Grundstücksverkäufen ein verpflichtendes Beratungsgespräch über erneuere Energienutzung verlangen soll.

Dies könne man bei gemeindeeigenen Grundstücken verpflichtend machen, aber nicht bei Privatpersonen, war 3. Bürgermeister Wolfgang Hirschmann (GAL) der Meinung. Außerdem kam die Forderung auf, dass man die Einführung eines deutlich verbilligten ÖPNV ganz im Sinne des "Ein-Euro-Tickets" haben möchte. Hier sah Manfred Scherzer ein Zuständigkeitsproblem. Hierfür seien der Landkreis und das Landratsamt zuständig. Hirschmann wies darauf hin, dass sich der Landkreis bei solchen Maßnahmen wieder über die Landkreisgemeinden gegenfinanzieren müsse und auch werde. Die Folge sei hier eine steigende Kreisumlage, hob Hirschmann hervor. Es wurde aber trotzdem beschlossen, die Forderung eines "Ein-Euro-Tickets" auch an die

Landkreisbehörde heranzutragen. 

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