Rathaussanierung in Marloffstein wird nicht billig

1.7.2019, 18:00 Uhr
Rathaussanierung in Marloffstein wird nicht billig

© Klaus-Dieter Schreiter

"Das Gebäude macht einen sanierungswürdigen Eindruck", hat der Herzogenauracher Architekt Stefan Quandt nach einer zweistündigen Begehung des Rathauses festgestellt. Der Standort sei zudem attraktiv, und auch von der Ausstrahlung mache das Sandsteinhaus zwischen dem Alten Brunnen, der barocken Jakobus-Kirche und dem Schloss etwas her. "Es muss aber Substanz angefasst werden", machte Quandt während der Ratssitzung klar. Als Alternative hatte er noch den Abriss des Hauses mit einem Neubau im Visier, oder den Verkauf und einen Neubau an einem anderen Ort.

So ganz ausschließen wollten die Räte diese Alternativen zwar nicht, aber letztendlich wollen sie es dann doch, wie aus der Diskussion hervorging, sanieren. Er müsse allerdings von einer "sparsamen Sanierung" abraten, sagte der Architekt, und geht davon aus, dass die "einem Neubau sehr nahe kommt".

Man müsse die Balkenköpfe der Dachkonstruktion begutachten und dafür Öffnungen schaffen, und weil schon einmal eine tragende Wand entfernt worden sei, müsse wohl auch die Deckenebene stabilisiert werden. Die Risse im Sturzbereich der Fenster sollen in diesem Zusammenhang auch begutachtet und deren Ursache herausgefunden werden. Ein Vorteil bei dem Gebäude sei, dass bislang nicht viel daran getan worden sei und es kein Flickwerk gebe, meint der Architekt. Ansonsten hielt er sich aber sehr bedeckt, was den Umfang der Arbeiten und die Kosten angeht. Eine Machbarkeitsstudie wird dann aber mehr Klarheit schaffen.

Entstehen sollen ein 50 Quadratmeter großes Sitzungszimmer und ein ebenso großer Gemeinschaftsraum sowie ein etwa 15 Quadratmeter großes Bürgermeisterzimmer. Auch behindertengerechte Toiletten, ein Trauzimmer und ein Raum für die Musikschule sind vorgesehen. Als Defizit sieht der Architekt die dreiseitige Grenzbebauung an. Trotzdem einen barrierefreien Zugang auch zum Obergeschoss zu schaffen, scheint für ihn aber nicht problematisch zu sein. Während der voraussichtlich neunmonatigen Sanierung würden Gemeinderat und Bürgermeister in das Rathaus der Verwaltungsgemeinschaft Uttenreuth umziehen.

Einstimmig beschloss der Gemeinderat, die Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben. Sie wird in sechs bis acht Wochen fertig sein und kostet Brutto gut 10 000 Euro. Ein Wertgutachten, das eine Gutachterin erstellen sollte, soll zunächst nicht mehr in Auftrag gegeben werden, weil der Verkauf des Rathauses vorerst vom Tisch ist.

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