Rauch im Rathaus: Feuerwehr probt für den Ernstfall

28.4.2018, 14:46 Uhr
Die Einsatzkräfte probten im Erlanger Rathaus für den Ernstfall.

© Klaus-Dieter Schreiter Die Einsatzkräfte probten im Erlanger Rathaus für den Ernstfall.

Die Brandmeldeanlage im Rathaus hat angesprochen, rote Blitzlichter an der Ostseite des Rathauses blinken. Rauch dringt aus den oberen Stockwerken, etliche verängstigte Bürger haben den Notruf 112 gewählt. Und dann kommen auch schon die ersten Feuerwehrfahrzeuge angefahren. Einsatzleiterin Birgit Süßner holt den Schlüssel für den Hintereingang aus einem Schlüsselkasten, prüft die Anzeigen an der Brandmeldeanlage, während sich die ersten Löschtrupps weiter ausrüsten. Den Atemschutz haben sie bereits während der Anfahrt angelegt.

Die Einsatzleiterin teilt den Einsatzort in drei Abschnitte ein. Die beiden Angriffstrupps des ersten Abschnitts sind für die Erkundung, Menschenrettung und Brandbekämpfung zuständig. Die Trupps des zweiten Abschnitts richten im neunten Stock ein Depot ein. Schwer bepackt mit Schläuche und Werkzeugen steigen alle über das Treppenhaus nach oben. Der dritte Einsatzabschnitt stellt die Wasserversorgung sicher. Die körperliche Belastung der Kräfte im Brandbereich ist enorm. Dichter Rauch dringt ihnen entgegen. Sie spannen zunächst einen Rauchvorhang in die Tür zum Flur, damit sich der Qualm nicht weiter ausbreiten kann. Auf dem Boden kriechend tasten sie sich dann vor. Man sieht die Hand vor Augen nicht, so dicht ist der Rauch. Türen werden geöffnet, Räume kontrolliert und markiert. Und weiter geht es zum Brandherd in einem Schulungsraum. Dort werden auch zwei Personen gerettet und ins Freie gebracht.

Die Freiwillige Feuerwehr Frauenaurach unterstützt die Kräfte der Ständigen Wache. Weil viele Atemschutzgeräte benötigt werden, ist der Abrollbehälter mit Reservegeräten hinterm Rathaus abgestellt worden. Die Ständige Wache wird inzwischen von den Kräften besetzt, die ihren 24-Stunden-Dienst eigentlich schon beendet haben. Nach knapp zwei Stunden ist das Feuer aus, sind die Personen gerettet, werden Lüftungsmaßnahmen durchgeführt.

Alles, was die Kräfte ziemlich wirklichkeitsnah durchgespielt haben, ist im Hochhauskonzept der Feuerwehr vorgegeben. "Beeindruckend" meinte hernach Oberbürgermeister Florian Janik, und auch Stadtbrandrat Friedhelm Weidinger und Sicherheitsreferent Thomas Ternes, die aufmerksame Beobachter waren, waren sichtlich zufrieden. In der Nachbesprechung wird später noch die eine oder andere Verbesserungsmöglichkeit erörtert.

Für alle ist es wichtig zu wissen, dass das Hochhauskonzept der Feuerwehr funktioniert. Denn Feuer in einem Hochhaus kann es immer mal wieder geben. Und weil es vor allem in Büchenbach viele Hochhäuser gibt, sind die Freiwilligen Feuerwehren Büchenbach und auch die aus der Innenstadt sowie aus Frauenaurach, die je nach Lage mit nach Büchenbach ausrücken, an den drei Übungs-Wochenenden besonders stark mit eingebunden gewesen.

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