Rekorde, Lob und gute Laune

5.8.2012, 19:06 Uhr
Rekorde, Lob und gute Laune

Schon am Schwimmstart hatten sich regelrechte Zuschauermassen angesammelt, und als Bürgermeisterin Birgitt Aßmus den Startschuss gab und das Wasser zu brodeln anfing, da feuerten die am Ufer stehenden Zuschauer die Triathleten im 23,9 Grad warmen Wasser beinahe frenetisch an. Wegen der hohen Temperatur war der Neopren-Anzug vom Veranstalter verboten worden, weil der Wärmestau darin zu groß gewesen wäre. Diese Entscheidung wurde später hoch gelobt von den Sportlern, die sich auch auf der Rad- und der Laufstrecke äußerst wohl fühlten.

Beim Kurztriathlon kam das fast optimale Wetter Marcus Schattner (TSG 08 Roth) ganz offensichtlich am meisten entgegen. Nach dem Schwimmen über 1500 Meter lag er noch auf Rang zwei, aber auf der 40 Kilometer langen Radstrecke übernahm er schnell die Führung. Möglichst viel Vorsprung wollte er herausfahren, sagte er hernach. Doch in Röttenbach wurde er von Stefan Rupprecht (TSV Neuburg) überholt. Der verfuhr sich aber in Möhrendorf, und so konnte Schattner wieder an ihm vorbeiziehen.

„Beim Laufen habe ich das Hirn ausgeschaltet und bin nur noch gerannt“, keuchte der Sieger im Ziel, wo er völlig erschöpft auf den Rasen sank. Der erst 21-jährige Felix Weiß hatte den 45-jährigen vor sich her gejagt und zum neuen Streckenrekord von 2:00:51 getrieben. Weiß lag nur 13 Sekunden dahinter. Bei den Frauen siegte die ehemalige Erlangerin Juliane Straub (Stadtwerke Witten) in ebenfalls neuem Streckenrekord von 2:08:53. Sie und Schattner hatten auch die alten Rekorde gehalten. Einfach nur hart trainieren sei der Schlüssel zum Erfolg, sagte Straub im Ziel noch ziemlich frisch. Unglaubliche 15 Minuten Vorsprung hatte sie vor Janina Swetlik (PV-Triathlon Witten), die ebenfalls noch im letzten Jahr für den TV1848 startete.

Triathlon als „Wohnzimmer“

Überhaupt waren viele ehemalige Erlanger dabei, und 35 Aktive waren aus dem aktuellen Kader des TV1848 am Start. Bereits zum 22. Mal machte übrigens Werner Teufel aus Neustadt/ Aisch mit, der den Erlanger Triathlon schon sein Wohnzimmer nennt.

Im Mitteltriathlon, bei dem es gleichzeitig um die Bayerische Meisterschaft ging, dominierte Marc Unger (SC Neukirchen) das Feld. Mit 3:36:14 hatte er im Ziel mehr als drei Minuten Vorsprung vor Sebastian Bleisteiner (Team Königs Apotheke). Richtig hart seien die 2000 Meter Schwimmen, 80 Kilometer Radfahren und 20 Kilometer Laufen gewesen, strahlte er hernach, und lobte die „super Bedingungen“ bei der Veranstaltung. Auch für die Zuschauer, die ihn überall auf der Strecke angefeuert hatten, hatte er viel Lob parat. Als Dritter war er noch aus dem Wasser gestiegen, aber nach der ersten Radrunde hatte er auf der Dechsendorfer Brücke die Führung übernommen und sie nicht mehr abgegeben.

Weil sein Verein aber kein bayerischer ist, wurde nicht er zum Bayerischen Meister gekürt, sondern der Zweitplatzierte Sebastian Bleisteiner. Dritter und damit bayerischer Vizemeister wurde hier Lokalmatador Bernd Hagen aus Möhrendorf, der für den SSV Forchheim startet. Bei den Frauen siegte Katrin Esefeld (LG Mettenheim) in 4:05:37 vor Katharina Paulus (Triathlon-Team Rhein-Nahe), die knapp zwölf Minuten zurücklag.

Als die Siegerin am Kanal entlang Richtung Stadion lief konnten die Zuschauer beobachten, wie sie noch etliche Männer überholte. Das erste Mal war sie in Erlangen dabei und lobte die perfekte Organisation über alles. Sie, die sich nun auch Bayerische Meisterin nennen darf, war noch als Dritte aus dem Wasser gestiegen, hatte dann aber auf dem Rad bei Kilometer 65 die Führung übernommen.

Auf der Laufstrecke, sagte sie, sei die Wendestrecke durch das Stadion besonders attraktiv für die Athleten, weil man da den Abstand zur Konkurenz sehen könne. Im September will Esefeld bei der WM der Eliteklasse mitmachen, und dann will sie beim legendären Hawaii-Marathon an den Start gehen. kds

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