Rettungskräfte appellieren: Nur mit Mundschutz an die Tür

26.1.2021, 14:38 Uhr
Nach dem Absetzen des Notrufs sollten die Bürgerinnen und Bürger einen Mundschutz aufsetzen, appelliert der Rettungsdienst.

© dpa Nach dem Absetzen des Notrufs sollten die Bürgerinnen und Bürger einen Mundschutz aufsetzen, appelliert der Rettungsdienst.

Herr Heideloff, sind die Menschen nachlässiger geworden?

Leider ja. Anfangs, während des ersten Lockdowns im Frühjahr, wurde immer Maske getragen, wenn wir vor Ort gerufen wurden. Aber mittlerweile haben mich einige Hinweise von Mitarbeitern erreicht. Leider kommt es immer wieder vor, dass keine Maske getragen wird, wenn wir vor der Tür stehen. Von den Patienten nicht, aber auch nicht von deren Angehörigen.

 

Wie reagieren die Menschen daheim, wenn Sie von Ihren Mitarbeitern aufgerufen werden, doch bitte eine Maske aufzuziehen?

Nach erfolgtem Hinweis wird eine Maske aufgezogen, eventuell mit einem genervten Kommentar. Doch bereits während der kurzen Begegnung an der Tür, wenn keine Maske getragen wird, werden die Sanitäter einem Risiko ausgesetzt, dass wir momentan nicht tragen können.

 

Wie meinen Sie das?

Die Situation ist sehr angespannt. Manchmal müssen wir bis zu 50 Kilometer fahren, um ein Krankenhaus anzusteuern, das noch freie Betten hat. Wegen der Infektionsgefahr muss der Krankenwagen nach dem Einsatz desinfiziert werden. Das kostet Zeit und bindet Personal. Wir können es uns daher nicht erlauben, durch Corona-Infektionen Personalausfälle zu haben.

 

Hat sich einer Ihrer Mitarbeiter angesteckt, weil Patienten oder deren Angehörige keine Maske getragen haben?

Rettungskräfte appellieren: Nur mit Mundschutz an die Tür

Zum Glück noch nicht. Es gab lediglich Infektionen durch das eigene, private Umfeld. Ich kann nur an die Bürger appellieren, sich weiterhin an alle Abstands- und Hygieneregeln zu halten. Das ist der beste Schutz für sie und auch für uns Rettungskräfte.

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