Ring in Erlangen gefunden: Wer kennt "Margit G."?

20.12.2018, 11:00 Uhr
Ring in Erlangen gefunden: Wer kennt

© privat

"Margit G. 16.06.1972". Die Gravur eines Ringes und viele Fragen. Wer ist "Margit G."? Was geschah am "16.06.1972"? Wie lange lag der Ring in der Wiese bei Dechsendorf? Vielleicht gibt es darauf Antworten, vielleicht bleibt der Ring mysteriös.

Am 16. Dezember 2018 waren die beiden Freunde Danny Canvar und Jörg Ziegler wieder einmal mit ihren Metalldetektoren und einem Spaten auf Schatzsuche. In Dechsendorf. Danny Canvar wohnt in Erlangen. Er ist Mitglied im "Gold Diggers Sondengänger Team", das bundesweit nach Metallen im Erdreich sucht.

Am 16. Dezember in Dechsendorf. Als sie ihre Detektoren flach über dem Boden hielten "kam ein gutes Signal und wir gruben einen 750er goldenen Ehering aus dem Boden mit der Inschrift ,Margit G. 16.06.1972’", sagt Danny Canvar. "Wir würden gerne diesem Ehepaar den Ring zurückgeben". Zu Weihnachten wäre das "ein Traum, wenn das klappen würde."

Eine Suche bei Facebook ergab keinen Treffer, obwohl sich viele der rund 500 Mitglieder von "Gold Diggers Sondengänger Team" online daran beteiligten. Weil die Sondengänger den Ring auf einer Wiese in Dechsendorf fanden, gehen sie davon aus, dass die Ringträgerin mit Erlangen verbunden sein könnte.

50-Cent-Stück im Boden

Seit dem 16. Juni 1972, einem Freitag, sind über 46 Jahre verstrichen. Niemand weiß, ob der Ring schon damals verloren wurde oder erst in jüngster Zeit. "Wir hatten schon öfter Glück und haben Leute glücklich gemacht", sagt Danny Canvar. "Wir hoffen, dass es auch diesmal klappt".

Regelmäßig ziehen er und seine Freunde mit ihren Metalldetektoren auf der Suche nach verloren gegangenen metallischen Gegenständen über Wiesen und Äcker in und um Erlangen, aber auch in ganz Deutschland. In der Facebook-Gruppe von Dany Canvar gibt es zum Beispiel das Foto eines gefundenen "Arsen-Bronze-Knopfes". Diese Knöpfe waren im Mittelalter weit verbreitet, die Bronze ist mit dem Halbmetall Arsen versetzt.

Auf ein 50-Cent-Stück haben die Sensoren auch schon angeschlagen, und natürlich finden sich manchmal auch Metallstücke aus längst vergangenen Zeiten. Wenn römische, keltische oder eiszeitliche Metallgegenstände entdeckt werden, müssen sie dem Landesamt für Denkmalpflege gemeldet werden. Die Experten dort können die Fundstücke einordnen.

Das Landesamt warnt allerdings davor, Metallsonden in der näheren Umgebung von Bodendenkmälern einzusetzzen und Funde auch auszugraben: Dies käme einer "Raubgrabung" gleich. Grundsätzlich sei der Einsatz eines Metalldetektoren bis auf diesen Fall jedoch genehmigungsfrei.

Das "Gold Diggers Sondengänger Team" will das milde Wetter über die Weihnachtstage nutzen, um weiter auf Schatzsuche zu gehen, wie sie via Facebook erklärten. Seit sieben Jahren ist Danny Canvar dabei, im Boden nach metallenen Gegenständen zu suchen.

"Auf die Idee brachte mich ein Arbeitskollege, der mir von den Metallsonden erzählte, und ich war davon fasziniert", sagt der 34-Jährige. Seine zwei Kinder würden auch schon mit Metalldektoren durch die Natur gehen.

Und Danny Canvar hat auch noch ein besonderes Gerät, mit dem er im flachen Wasser nach Metall suchen kann. Diesen "Wassersucher" setzt er im Urlaub am Strand oder an Baggerseen ein.

Jetzt ist aber erst einmal Urlaub in Ägypten angesagt. Dorthin darf er aber keinen seiner Metalldetektoren mitnehmen — in Ägypten könnten tatsächlich wertvolle Artefakte im Boden liegen.

ZWenn sich jemand an den Ring mit der Gravur "Margit G. 16.06.1972" erinnern kann oder wissen könnte, wem das Goldstück gehört, kann sich bei Danny Cavnar, Telefon (0176) 22114784 melden.

1 Kommentar