Rote Ampel in Dechsendorf wird oft missachtet

4.11.2017, 06:30 Uhr
Rote Ampel in Dechsendorf wird  oft missachtet

© Foto: Klaus-Dieter Schreiter

Es wurden Sichtblenden an den Ampeln angebracht, das Rotlicht wurde vergrößert, und die Haltelinie in Höhe Heßdorfer Weg rund 30 Meter vor der Ampel wurde entfernt.

Das alles hat offenbar nichts gebracht. Vielmehr beklagen sich nun die Autofahrer, die aus dem Heßdorfer Weg in die Staatsstraße einfahren wollen, dass sie nicht mehr ungehindert auf die Staatsstraße kommen, weil die Autos bei Rot vor der Einmündung halten. Noch schlimmer: Rotlichtverstöße gibt es offenbar immer noch. Der Ortsbeirat hatte darum beantragt, eine zweite Ampel vor die Einmündung des Heßdorfer Wegs zu setzen.

Das ist nun aber vom Straßenverkehrsamt abgelehnt worden. Planung und Errichtung würden rund 50 000 Euro kosten, wurden dem Ortsbeiratsvorsitzenden Norbert Essler mitgeteilt. Diese Mittel seien nicht vorhanden, zumal es sich nicht um ein Sicherheitsproblem handele, sondern "es lediglich um die Verbesserung der Leichtigkeit des Verkehrs" gehe. Verkehrsbehörde und Polizei hätten die Situation dort beobachtet und festgestellt, dass es beim Herausfahren aus dem Heßdorfer Weg nur in den Stoßzeiten zu Wartezeiten komme. Das sei "verkehrsüblich und zumutbar". Außerdem seien die Rotlichtverstöße "nach Auskunft der Polizei stark zurückgegangen".

Aus dem Sachbereich Verkehr der Erlanger Polizei heißt es zudem, dass "aufgrund der weiterhin positiven Entwicklung" kein Anlass bestehe, die neuen Regelungen an der Einmündung zu ändern. Allerdings will die Polizei dort nun regelmäßige Überwachungsmaßnahmen durchführen, um die Gefahren für querende Fußgänger zu reduzieren. Denn immerhin haben die Beamten an einem Morgen innerhalb von 40 Minuten drei Rotlichtverstöße festgestellt und zur Anzeige gebracht. Radfahrer seien in diesem Zeitraum nicht bei Rot über die Ampel gefahren, heißt es von der Polizei.

Der Ortsbeirat will sich mit diesen Aussagen nicht zufrieden geben, zumal sich auch Eltern darüber beklagen, dass sich ihre Kinder dort nicht mehr über die Straße trauen, weil Autofahrer bei Rot noch schnell über die Einmündung huschen, oder scharf an die Haltelinie heranfahren.

Außerdem bestehe großer Unmut bei den Anwohnern des Heßdorfer Wegs, sagte Norbert Essler. Sein Gremium fordert darum "belastbare Zahlen" von Polizei und Verwaltung. Außerdem schlägt der Ortsbeirat vor, an der Ampel einen "Dauerblitzer" zu installieren, der die Rotlichtsünder fotografiert und sie somit zur Raison bringt.

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