S-Bahn beschossen? Polizeieinsatz in Erlangen-Bruck
17.4.2016, 18:52 Uhr
Der Vorfall ereignete sich nach Angaben eines Sprechers der Bundespolizei um 16.57 Uhr in Erlangen-Bruck an der Brücke, die die S-Bahn unter der Paul-Gossen-Straße durchführt. Laut einer Augenzeugin, die sich zu dem Zeitpunkt in der Bahn befand, hielt der Zug abrupt an. Der Frau zufolge erklärte der Zugführer per Durchsage, dass die Frontscheibe des Zuges wahrscheinlich durch einen Schuss beschädigt worden sei. Eine Sprecherin der Deutschen Bahn (DB) bestätigte diese erste Einschätzung auf Nachfrage. Am späten Abend ergänzte sie, dass es sich nach aktuellem Erkenntnisstand vielleicht auch um Steine gehandelt haben könnte, die auf die Bahn geworfen wurden.
Jedenfalls kam es nach dem Zwischenfall zu einem größeren Polizeieinsatz an der Strecke. Einsatzkräfte suchten entlang der Gleise nach Hinweisen. Dass es sich um einen Schuss gehandelt haben könnte, bestätigte der Sprecher der Bundespolizei am Sonntagabend nicht. Er sagte nur, dass die Scheibe offenbar von außen durch "einen Gegenstand" demoliert worden sei. Fahrgäste nahmen jedoch einen dumpfen, schussähnlichen Knall war.
Unter den Reisenden herrschte nach Schilderung der Augenzeugin während des unplanmäßigen Aufenthalts große Unsicherheit. Erst nachdem die Polizei eingetroffen war, fuhr die S-Bahn laut der Zeugin zurück zum Bahnhof Erlangen. Dort mussten die rund 500 Passagiere dann aussteigen. Sie konnten ihre Fahrt nach Nürnberg erst fortsetzen, als die Strecke gegen 17.54 Uhr wieder freigegeben wurde. Der beschädigte Zug wurde aus dem Verkehr gezogen und wird nun von Kriminaltechnikern genauestens untersucht. Verletzt wurde niemand.
