Schule wird in Erlangen zum Lebensraum

22.7.2020, 10:30 Uhr
Schule wird in Erlangen zum Lebensraum

© Klaus-Dieter Schreiter

Wie muss sich die Erlanger Schullandschaft mittel- und langfristig aufstellen, um auf die zunehmende Digitalisierung des Lernens, erweiterte Ansprüche an die Ganztagsbetreuung sowie auf demografische und städtebauliche Entwicklungen zu reagieren? Und wie lassen sich Ziele wie Inklusion, Integration und veränderte pädagogische Konzepte umsetzen?

Um auf diese Fragen Antwort zu geben, schreibt die Stadt Erlangen regelmäßig den Schulentwicklungsplan fort. Der jüngste Bildungsausschuss des Stadtrats hat nun das über 100 Seiten starke, vom städtischen Schulverwaltungsamt erarbeitete Dokument bestätigt.

Als Sachaufwandsträger ist die Kommune für Unterhalt und Betrieb von 33 Schulen in öffentlicher Hand zuständig. Der Schulentwicklungsplan führt für jede Schule Handlungsempfehlungen auf, die in die Kategorien Ganztagsbetreuung, bauliche Maßnahmen am Gebäude, Pausenhöfe, Turnhallen und Freisportflächen, Digitalisierung sowie Ausstattung unterteilt wurden. Diese Handlungsempfehlungen und Maßnahmen sollen in Abhängigkeit der finanziellen und personellen Ressourcen und in Zusammenarbeit verschiedener Fachämter kurz-, mittel- oder langfristig durchgeführt werden.

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In den nächsten Jahren sind aus der Schülerprognose leicht steigende Schülerzahlen für die Grundschulen sowie für die Mittelschulen zu erkennen. Für die Gymnasien sind zusätzlich steigende Schülerzahlen aufgrund der Wiedereinführung des G9 ab dem Schuljahr 2025/2026 abzulesen. Die Zahlen an den Realschulen verhalten sich hingegen moderat.

Schülerzahlen-Höchstwerte der vergangenen Jahre werden insgesamt nicht mehr erreicht. Die Herausforderungen liegen deshalb vor allem in der Umgestaltung des Bildungswesens: "Schulen entwickeln sich immer mehr vom Lern- zum Lebensraum, unter anderem auch aufgrund ganztägiger Unterrichts- und Betreuungsformen", sagte Bildungsreferentin Anke Steinert-Neuwirth. Deshalb sei es so wichtig, Handlungsbedarfe frühzeitig zu erkennen und vorausschauend zu planen. Neben dem Schulsanierungsprogramm gibt es in Erlangen inzwischen ein Programm "Zukunft Grundschulen und Ganztagsbetreuung", mit dem auf den für 2025 zu erwartenden Rechtsanspruch auf Betreuung von Grundschulkindern reagiert wird.

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