Schwer verletzt: Berg-Besucher fällt aus fahrendem Taxi

21.5.2018, 14:57 Uhr

Hunderttausende feierten am Pfingstwochenende ausgelassen auf der Bergkirchweih, die Polizei spricht von einer "überwiegend friedlichen Stimmung". Dennoch hatten die Beamten in Einzelfällen einiges zu tun.

Am frühen Samstagmorgen gab es den ersten größeren Einsatz: Ein 23-Jähriger ist während der Fahrt aus einem Taxi gefallen. Er ließ sich gerade mit seinen Begleitern heimfahren, als einer dieser "seine menschlichen Bedürfnisse nicht mehr unterdrücken konnte", wie es die Polizei formuliert. Im Auto breitete sich ein unangenehmer Geruch aus. Der 23-Jährige wollte daraufhin das Fenster öffnen - allerdings erwischte er den Türgriff und fiel auf die Kreuzung Goethestraße/Güterhallenstraße. Er zog sich dabei massive Gesichtsverletzungen zu. Die Polizei ermittelt nun auch gegen den Taxifahrer wegen fahrlässiger Körperverletzung, denn der Fahrgast war nicht angeschnallt.

Außerdem hat am Sonntagabend ein 18-Jähriger aus München vor einem Fahrgeschäft einem 25-jährigen Nürnberger mit einem Maßkrug gegen den Kopf geschlagen. Das Opfer versuchte noch, sich zu wehren, dennoch erlitt der Nürnberger eine Platzwunde am Kopf und Verletzungen an der Hand. Er musste in einer Klinik operiert werden. Der 18-jährige Angreifer hatte rund 1,8 Promille Alkohol im Blut. Die Polizei nahm ihn fest und führt ihn am Pfingstmontag, auf Antrag der Staatsanwaltschaft, dem Ermittlungsrichter vor.

Glimpflicher ging die Attacke eines 24-Jährigen Kirchweihbesuchers aus Nordrhein-Westfalen aus. Der Angreifer warf seinem Gegenüber ein Weinglas ins Gesicht. Obwohl dieses zerbrach, zog sich der Geschädigte nur leichte Verletzungen zu. Der Angreifer hatte einen stolzen Alkoholwert von 2,32 Promille.

Weiter ging es für die Beamten auf der Toilette der Bergkirchweih: Als eine 32-jährige Münchnerin die Pinkel-Gebühr nicht zahlen wollte, schlug sie der 70-jährigen Aufsicht kurzerhand ins Gesicht. Die Frau wurde von der Polizei zur Bergwache gebracht, wo sie die Beamten trat und beleidigte. Nun läuft ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung und Widerstands gegen Polizeibeamte. Die Münchnerin musste die übrige Nacht in der Arrestzelle verbringen.

Dies blieb nicht der einzige Angriff auf die Beamten, denn am frühen Samstagmorgen nahmen die Beamten einen 36-Jährigen in Gewahrsam, der beim Feiern in der Stadt, dem sogenannten After-Berg, mehrmals auf einen zehn Jahre jüngeren Mann losgegangen war. Auf dem Weg zur Polizeidienststelle versetzte der betrunkene Delinquent einem der Beamten einen Kopfstoß ins Gesicht. Der Polizist zog sich hierbei leichte Verletzungen zu.

Eine 17-jährige Jugendliche klaute derweil einer Festbesucherin deren abgestellte Handtasche und versuchte in der Menge zu verschwinden. Neben Bargeld befand sich auch ein Mobiltelefon darin. Mithilfe von Zeugen gelang es der Polizei, die Täterin festzunehmen.

Außerdem warf ein Jugendlicher (1,52 Promille) an der Atzelsberger Steige eine Baustellenabsperrung gegen ein geparktes Auto und ein 26-Jähriger (1,88 Promille) klaute eine Flasche Wodka von einem Disko-Tresen.

Polizei stoppt 15 Alkoholfahrten

Insgesamt fielen der Polizei während des Pfingstwochenendes 15 Verkehrsteilnehmer auf, die betrunken mit dem Auto oder Fahrrad unterwegs waren. Die Alkoholwerte reichten hier bis 2,74 Promille.

In der Nacht zum Samstag kontrollierte eine Streife einen Radfahrer, der in Schlangenlinien unterwegs war. Der Atemalkoholtest ergab einen Wert von 1,92 Promille. Im Anschluss stellte sich heraus, dass der Mann das Fahrrad erst kurze Zeit vorher in der Innenstadt gestohlen hatte.

Relativ glimpflich blieb der Abend für einen 20-jährigen Radfahrer, der mit 1,74 Promille auf dem Nachhauseweg mit einem Taxi kollidierte. Durch den Aufprall wurde der Pkw im Frontbereich beschädigt, der Sachschaden beläuft sich auf etwa 3500 Euro. Der Fahrradfahrer kam mit leichten Verletzungen in eine Klinik.

Rettungstrupps des BRK rückten 94 Mal aus

94 Mal rückten Rettungstrupps von den BRK-Wachen ins Berggelände aus, insgesamt behandelte das Bayerische Rote Kreuz am Pfingstwochenende 289 Patienten. 243 davon waren leicht verletzt, 38 mittelschwer und acht Patienten erlitten schwere Verletzungen. Sieben Jugendliche mussten nach einer Alkohol-Vergiftung versorgt werden.

Den kuriosesten Vorfall erlebten die Retter, als sie einen Patienten versorgen mussten, der von einem anderen Berg-Besucher am Finger gebissen wurde.


Hier geht es zu allen aktuellen Polizeimeldungen.


 

Verwandte Themen