Schwerer Wasserschaden in der Unibibliothek

13.7.2011, 08:00 Uhr
Schwerer Wasserschaden in der Unibibliothek

© Horst Linke

„Um 18.30 Uhr erreichte mich am Sonntag die erste Meldung, dass tropfenweise Wasser eindringt und anfängt, die Toiletten zu überschwemmen“, berichtet Frank Lehner, Hausverwalter der UB.

Die Lage wurde schnell dramatisch: Wasser- und Schlammmassen drückten aus der Schuhstraße in die Eingangshalle der Bibliothek und liefen hinunter in den Keller, wo umfangreiche Archivbestände von alten Zeitungsbänden bis zu Kunstbüchern, von Chroniken aus dem 18. Jahrhundert bis hin zu seltenem Kartenmaterial aufbewahrt werden.

Um 19 Uhr habe man erstmals versucht, die Feuerwehr zu erreichen, damit sie den Keller auspumpt. „Erst um 20.15 Uhr bekam ich jemand an den Apparat — die waren im Großeinsatz“, meint Frank Lehner. Zwischenzeitlich habe man einen eigenen Wassersauger eingesetzt, der „nicht viel nutzte“, wie der Hausverwalter resigniert erklärt.

„Die Höhe des Schadens lässt sich in dieser frühen Phase noch nicht abschätzen“, sagt Gisela Glaeser, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit. Beim Rundgang durch die immer noch feuchten Archivräume, in denen vor kurzem „das Wasser knöchelhoch stand“, wie Glaeser berichtet, erreicht sie die nächste Hiobsbotschaft: „Die neueren Sprachen hat es besonders heftig erwischt“, meldet ein Mitarbeiter. Dies kann bedeuten, dass die betreffenden Bände in den Müll wandern. „Vieles davon gibt es in europäischen Bibliotheken mindestens noch einmal“, weiß Gisela Glaeser. Inwieweit die Regenflut auch Unikate irreparabel beschädigt hat, werde sich in einigen Tagen zeigen. „Hoffentlich bleiben wir vom nächsten Unwetter verschont“, stöhnt Glaeser. Dieses wird schon für den heutigen Mittwoch erwartet.