Spardorf: Altes Ziegeleigelände nimmt neue Gestalt an

31.8.2018, 09:00 Uhr
Spardorf: Altes Ziegeleigelände nimmt neue Gestalt an

© Klaus-Dieter Schreiter

Bauherr Andreas Gumbmann war sichtlich erleichtert, als er vor all den Gästen stand, die sich auf dem alten Ziegeleigelände versammelt hatten, und Erfolg vermelden konnte. Denn der Anfang war nicht leicht, "manche Irrungen und Wirrungen" habe das Projekt hinter sich, nachdem die konkreten Planungen im Jahre 2008 begonnen hatten, stellte er fest. Umwege seien gemacht worden, in Sackgassen sei man gelandet, und einige Schlaglöcher habe man auch umschiffen müssen.

Komplexe Planungen

Die Planungs- und Genehmigungsprozesse seien dann so komplex geworden, dass es fast unmöglich gewesen sei, alle Wünsche und Forderungen der Beteiligten wirtschaftlich unter einen Hut zu bringen, so Gumbmann. Dabei habe er des Öfteren an die Großprojekte in Berlin und Stuttgart denken müssen, die ziemlich aus dem Ruder gelaufen sind.

Umso mehr freue es ihn, dass der Zeitplan für das alte Ziegeleigelände eingehalten werde und die Märkte im Oktober eröffnet werden können. "Ich rede von 2018", fügte er noch strahlend an.

Bislang hat es laut Investor Gumbmann keine Unfälle auf der Baustelle gegeben, auch dafür gab es großes Lob vom Bauherrn, der sichtlich erleichtert war, dass die ersten Mieter nun bald einziehen können. Bereits im Jahre 2004 hatte er erste Kontakte mit den beiden Gemeinden Buckenhof und Spardorf aufgenommen, um das Projekt auf die Schiene zu setzen. Als Generalunternehmer fungiert für ihn die Schneider Systembau GmbH (Radeburg). Auf dem 30 000 Quadratmeter großen Gelände der ehemaligen Ziegelei entstehen ein Discounter, ein Lebensmittel- und ein Drogeriemarkt sowie Wohn- und Gewerbeflächen mit einer Bruttogeschossfläche von 10 950 Quadratmetern. Mittelpunkt des Gebäudeensembles sind der erhaltene untere Teil des Ziegelei-Schornsteines und das fünfgeschossige Wohn- und Gewerbegebäude, das eine Ziegelfassade wie der Schornstein erhalten hat.

Einst voll versiegelt

Vor dieser Fassade freute sich auch Spardorfs Bürgermeisterin Birgit Herbst über das "ganz, ganz besondere" Projekt. Herbst erinnerte daran, dass das Gelände zu Ziegeleizeiten zu nahezu 100 Prozent versiegelt gewesen sei, und dass es dort nun auch keinen Lärm und keine Luftverschmutzung mehr gebe. Auch die Arbeit des Architekten Prof. Hubert Kress lobte sie überschwänglich.

Buckenhofs Bürgermeister Georg Förster erinnerte sich, dass er bereits vor 16 Jahren mit dem Projekt befasst war. "Zäh und schwierig" sei es gewesen, bis man sich im Planungsverband endlich geeinigt hatte. Er vergaß auch nicht zu erwähnen, dass im nördlichen Teil des Geländes Spardorf geplant ist, Wohnungen zu bauen. Das werde die Erlangen Gewobau machen, sagte er.

Hier hielt die Seku

Wie wichtig das Projekt ist, mag man daran erkennen, dass sogar Innenminister Joachim Herrmann sich die Ehre gegeben hatte. "Eindrucksvoll", sei das Vorhaben, stellte er fest, und freute sich zudem, dass es nun in unmittelbarer Nachbarschaft – Herrmann wohnt bekanntlich in Sieglitzhof – alles gebe, was man für das tägliche Leben so braucht. Er vergaß auch nicht zu erwähnen, wie es zu seiner Jugend dort aussah, und dass es eine Haltestelle der legendären Seku dort gegeben hatte.

Den Richtspruch sprach der Oberpolier des Generalunternehmers, Andreas Werner, unter dem Richtkranz, der an einem Kran hoch gezogen wurde. Dann gab es ein feines Essen vom Gasthof Güthlein.

Anderntags aber mussten die Bauleute wieder kräftig anpacken, damit die ersten Mieter auch wirklich im Oktober einziehen können.

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