Spardorf: Carina auf dem Weg ins Finale

30.6.2016, 18:30 Uhr
Spardorf: Carina auf dem Weg ins Finale

© privat

Starke Gegner aus der Schweiz und aus China erwarteten sie. Da die Schweiz am Vortag knapp vor dem deutschen Team auf Platz 2 lag, kam es bereits in dieser frühen Wettkampfphase zu einem kleinen Finale.

Wie erwartet startete das Team aus der Schweiz auf sehr hohem Niveau. Sehr schlüssig erklärte es einen faszinierenden Effekt, bei dem eine Hochspannung eine Wabenstruktur in eine ölige Flüssigkeit zauberte. Doch das deutsche Team hinterfragte die präsentierte Lösung hartnäckig, klug und überzeugt mit Detailwissen. Auch die nächsten Aufgaben, ein Mini-Springbrunnen aus heißem Wasser und tanzende Tropfen auf einer vibrierenden Schale mit Seifenlauge stellten für das deutsche Team mit Carina in der Wettkampfarena kein Problem dar. So mussten sich die Fünf dem Team aus der Schweiz nur denkbar knapp geschlagen geben. Doch schoben sie sich wegen einer schwächeren Leistung der Gruppe aus Singapur in der Gesamtwertung nach vorne. „Ich freue mich riesig über Platz 2“, sagt Carina.

Diese Position galt es nach kurzer Mittagspause zu verteidigen. Im Wettstreit mit Schweden, Brasilien und Österreich ging dieser Plan hervorragend auf. Zwischen zwei Wänden hüpfende Flummis, ein magnetischer Zug im Miniformat und wieder die ölige Wabenstruktur unter Hochspannung standen auf dem Programm. Schwer beeindruckt war die Jury von Jonas, der seine schwache Gegnerin aus Schweden nicht einfach vorführte, sondern mit ihr gemeinsam eine schlüssige Lösung entwickelte. Und auch Carina heimste ein großes Lob eines Jurors ein, der zuvor noch keine bessere Präsentation als Carinas gesehen hatte.

Die Belohnung war eine hohe Punktzahl, mit der sich Deutschland an der Schweiz vorbeischob und Platz 2 behauptete. „Nachdem uns die Schweiz erst knapp geschlagen hat, dachte ich nicht, dass wir sie noch überholen könnten“, sagt Carina.

So gilt das deutsche Team nach drei von fünf Wettkampfrunden wie Singapur und die Schweiz als klarer Favorit. Nur wenige Punkte liegen zwischen diesen drei Teams. So ist noch alles drin und das deutsche Fünferteam ist sich einig: „Nun wollen wir auch ins Finale!“

„Die Stimmung im Team ist einfach super“, sagt Carina. „Wir wachsen immer enger zusammen.“ Die Teams aus Tschechien und Pakistan, ein Newcomer im IYPT-Wettbewerb, forderten die deutsche Fünf am dritten Wettkampftag heraus. Bei den Diskussionen um eine heiße Wasserfontäne, die aus einer Pipette sprudelte und um ein komplexes Wabenmuster in einer mit Öl gefüllten Schale wurden Carina und ihre Mitstreiter ihrer Favoritenrolle gerecht. „Aber ich hatte Pakistan eigentlich schwächer eingeschätzt“, sagt

Carina.

Danach präsentierte Fabian seine Lösung, warum ein Rollkoffer so leicht wackelt und aus dem Gleichgewicht gerät. Sowohl die Pakistaner als auch die Tschechen ließen sich von seiner Interpretation, entwickelt nach wochenlangen Versuchen mit einem eigenen pfiffigen Experiment, nicht wirklich überzeugen. Doch nach einer hitzigen Debatte erkannte die Jury Fabians Leistung und bewertete diese hoch. „Fabian überzeugte heute zweimal hintereinander“, lobt Carina.

So behaupteten die fünf Achtzehnjährigen souverän ihren 2. Platz in der Gesamtwertung. Nur etwa ein Punkt trennt sie von den Mitfavoriten in der Spitzengruppe, Singapur auf Platz 1 und die Schweiz auf Platz 3. Der Abstand zum Nächstplatzierten Taiwan ist dagegen schon mit zwölf Punkten komfortabel.

Und Carinas Meinung zur Aussicht aufs Finale? „Die Chancen stehen nun gar nicht so schlecht.“

Keine Kommentare