Sparkasse Erlangen trotzt der Pandemie

6.5.2021, 13:00 Uhr
Sparkasse Erlangen trotzt der Pandemie

© Harald Sippel

"Wir sind sehr gut in das Jahr 2020 gestartet", so der Vorstandsvorsitzende Johannes von Hebel. Von Hebel räumt allerdings auch ein: "Die Corona-Pandemie hat uns, wie alle anderen auch, vor besondere Herausforderungen gestellt."

Seit Jahren verzeichnet die Sparkasse einen Zuwachs der Bilanzsumme. Zum Ende des Jahres 2020 überschritt diese erstmals die Grenze von 7 Milliarden Euro. Mit 7,10 Milliarden Euro lag sie am Ende um 630 Millionen Euro über dem Vorjahreswert.

"Getrieben war der erneute Anstieg vor allem durch die weiterhin auf hohem Niveau anhaltende Sparneigung und die durch Corona verursachte Konsumzurückhaltung", heißt es zur Begründung in einer Pressemitteilung. So nahmen die Kundeneinlagen um mehr als 10 Prozent auf 6,01 Milliarden Euro zu.

"Trotz dieses bilanziellen Zuwachses spielen Geldanlagen in den klassischen Sparprodukten aufgrund des anhaltenden Niedrigzinsniveaus eine zunehmend untergeordnete Rolle", beschreibt von Hebel die Entwicklung, insbesondere mit Blick auf das Wertpapiergeschäft. "Für den kontinuierlichen Vermögensaufbau setzen viele unserer Kundinnen und Kunden neben kurzfristig verfügbaren Einlagen und die Investition in Immobilien mittlerweile vor allem auch auf Anlagen in Wertpapieren und Fonds-Beteiligungen." So sei das Jahr 2020 für die Sparkasse im Wertpapiergeschäft das erfolgreichste überhaupt gewesen.

Auf der anderen Seite der Bilanz nahmen die Kundenforderungen im Geschäftsjahr um 237 Millionen Euro beziehungsweise rund 7 Prozent zu. Dahinter stünden Neubewilligungen von mehr als 1,1 Milliarden Euro. Über die Hälfte sei dabei auf gewerbliche Kunden entfallen. "Dennoch reichte dieses gute Ergebnis nicht aus, die über das Jahr zufließenden Mittel adäquat wieder auszureichen beziehungsweise anzulegen."

Auch Finanzierungen in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie spielten in 2020 eine Rolle. Dabei handelte es sich im Wesentlichen um Förderdarlehen der LfA und KfW sowie um sparkasseneigene Mittel. Auch mit Ratenreduzierungen und Tilgungsstundungen im privaten und gewerblichen Bereich habe man versucht die negativen Auswirkungen der Pandemie abzufedern.

"Auch wenn die Wertberichtigungen im Kreditgeschäft bisher noch auf niedrigem Niveau blieben, werden die nächsten zwei bis drei Jahre zeigen, welche Auswirkungen Corona wirtschaftlich in der Region hinterlässt", blickt Reinhard Lugschi, stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes, vorsichtig in die Zukunft.

Bei den wohnwirtschaftlichen Finanzierungen lagen die Neuzusagen in Höhe von rund 450 Millionen Euro deutlich über dem Vorjahreswert von rund 390 Millionen Euro. Mit Hilfe der Sparkasse verwirklichten damit schätzungsweise 1500 Familien ihren Traum vom Eigenheim. Diese positive Entwicklung spiegelte sich auch im Immobiliengeschäft wider. So hielt die Nachfrage nach Immobilien für die Eigennutzung oder als Geldanlage auch in 2020 auf unverändert hohem Niveau an.

Einen erheblichen Schub hat die Corona-Pandemie 2020 der Digitalisierung verliehen. Auch bei der Sparkasse. Das Kreditinstitut setzt deshalb seit vergangenem Jahr zwei Payment-Spezialisten ein. Außerdem habe sich in zahlreichen Gesprächen gezeigt, dass insbesondere bei E-Commerce-Projekten mit Online-Händlern, der elektronischen Rechnungsbearbeitung, der Cyber-Sicherheit oder bei Kartenakzeptanzlösungen im Einzelhandel Bedarf besteht.

Trotz aller Digitalisierung sei es in Zeiten von Corona "sehr wichtig, unseren Kundinnen und Kunden weiterhin vor Ort mit Rat und Tat zur Seite zu stehen", erklärt Walter Paulus-Rohmer, Mitglied des Vorstandes und verantwortlich für die Geschäftsstellen.

2020 hat die Sparkasse darüber hinaus Vereine und Institutionen in der Region mit rund 1,6 Millionen Euro unterstützt. Das Spendenportal, das die Sparkasse seit knapp zwei Jahren anbietet, erfreut sich weiter zunehmender Beliebtheit. Zum Jahresende waren rund 500 Projekte registriert, das bisher aufgebrachte Spendenvolumen belief sich zum Jahresende auf mehr als 900 000 Euro.

Für das laufende Jahr zeigt sich der Vorstand vorsichtig optimistisch.

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