Stadt Erlangen baut Haus für Kinder in Büchenbach Nord

16.2.2021, 18:30 Uhr
Stadt Erlangen baut Haus für Kinder in Büchenbach Nord

© Harald Sippel

"Spielen-Lernen-Wachsen": Das soll als Willkommensgruß auf der Fassade der Spiel- und Lernstube in der Donato-Polli-Straße in Büchenbach-Nord einmal stehen. Noch ist hier eine Baustelle, doch der Eröffnungstermin steht bereits fest. "Am 1. Juni starten wir", sagt Janette Baumann, Sachgebietsleiterin für die Spielstuben im Jugendamt der Stadt Erlangen. Alles läuft nach Plan, der Bau schreitet voran, auch der Name der künftigen Einrichtung steht schon fest – "BüNo19". Und auch, wer sie einmal leiten wird. Bereits jetzt können bei Einrichtungsleiterin Andrea Wiechert Kinder angemeldet und auf eine Warteliste gesetzt werden.

Zwölf Spiel- und Lernstuben mit 327 Plätzen gibt es bisher in Erlangen, mit "BüNo 19" kommen noch einmal 64 Plätze hinzu. Das spezielle Erlanger Konzept mit dem Auftrag der Förderung belasteter Familien und eingebettet in eine Präventionskette hat sich bewährt und auch außerhalb Erlangens Interesse erregt. Viel Beziehungsarbeit wird hier geleistet, intensive Förderung wird großgeschrieben.

Gemeinsame Leitung

In dieser Tradition wird auch die Einrichtung in der Donato-Polli-Straße stehen, aber sie hat darüber hinaus noch eine weitere Besonderheit: Erstmals entsteht hier ein Haus für Kinder mit Spiel- und Lernstube unter einem Dach, mit einer Leitung und gemeinsamem Personal für die Gesamteinrichtung.

Im Erdgeschoss wird der Spielstubenbereich sein für Drei- bis Sechsjährige. Zwei Gruppen mit jeweils 16 Kindern dürfen hier einmal spielen. Bis zu vier Einzelintegrationsplätze können pro Gruppe angeboten werden. Zwei Stockwerke höher wird die Grundschullernstube sein, ebenfalls mit zwei Gruppen und je 16 Kindern, erreichbar über eine Innen- und eine Außentreppe, die auch den direkten Zugang zum Garten ermöglicht. Auf einer Zwischenebene befinden sich Räume, die von Spiel- und Lernstube gleichermaßen genutzt werden können, zum Beispiel ein großer Bewegungsraum.

Leichtere Übergangsbewältigung

"Die Altersgruppen sind für sich, können aber auch zusammenkommen", erläutert Janette Baumann das teiloffene Konzept. Ermöglicht wird dadurch ein fließender Übergang vom Kindergarten- zum Grundschulbereich. "Wir erhoffen uns viel im Sinn von Übergangsbewältigung." Kinder, die in der Spielstube sind, kennen das Haus dann schon, wenn sie in die Schule kommen und in die Lernstube wechseln. Eine "Riesenchance" sieht Baumann in diesem Konzept, die Begeisterung ist ihr deutlich anzumerken.

Auch die Begeisterung für das Gebäude an sich auf der sogenannten "Kindermeile" – mit bereits bestehenden weiteren Einrichtungen auch freier Träger – , der Bedarf ist laut Jugendamt vorhanden. Knapp vier Millionen Euro bringt die Stadt für den Neubau auf. Innovativ ist das Haus nicht nur vom Konzept her, sondern auch von der Bauweise. Vorgesehen ist eine Dach- und Fassadenbegrünung, Erdsonden für die Wärmegewinnung sind im Außengelände bereits in den Boden versenkt.

Apropos Außengelände: Der Bolzplatz musste für das Bauvorhaben verkleinert werden. Das hatte bei Anwohnern nicht nur Freude ausgelöst. Er existiert in kleinerer Version weiter, der Spielplatz nebenan ist unangetastet erhalten geblieben. Das Spielplatzbüro der Stadt will ihn mit neuen Geräten aufwerten.

Planung mit Optionen für die Zukunft

Das Haus selbst wurde auf dem Grundstück so platziert, dass zur Donato-Polli-Straße hin das Außengelände Platz bekommt. "Die Lage des Gebäudes ist unter anderen so gewählt worden, um damit eine große zusammenhängende Grünfläche für das Haus und die Nutzer entstehen zu lassen", heißt es aus dem Baureferat. "Eine nachhaltige Planung sollte aber viele Optionen für die Zukunft offen halten. Die jetzige Lage verbaut uns wenig und lässt den nachfolgenden Generationen genügend Spielraum."

Zunächst war ein möglicher Trassenverlauf für die Stadt-Umland-Bahn (StUB) an dieser Stelle vorgesehen. Das ist inzwischen nicht mehr der Fall. "Eine mögliche Anbindung eines Busses ist ebenfalls in weiterer Zukunft möglich, derzeit aber nicht konkret", so das Baureferat auf Anfrage.

Werbe-Plakataktion

Ganz konkret hingegen ist der Baufortschritt der Spiel- und Lernstube. Ende März soll der Innenausbau abgeschlossen sein, danach werden die Möbel und Küchen eingebaut. Was dann noch fehlt – jedenfalls zum Teil – , ist das Personal. Pädagogische Fachkräfte sind momentan nicht leicht zu finden. Mit einer Plakataktion wirbt die Stadt nun für sich. Der Arbeitsplatz: ein vielversprechendes Haus in Büchenbach. Ab Juni.

 

Anmeldung für Kinder für die Spiel- und Lernstube in der Donato-Polli-Straße per E-Mail an Andrea.Wiechert@stadt.erlangen.de bzw. per Telefon (0 91 31) 86 18 61

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