Stadt Erlangen will Feiern am Vatertag verhindern

19.5.2020, 15:44 Uhr
Stadt Erlangen will Feiern am Vatertag verhindern

© Harald Sippel

"Überall, wo es bislang Infektions-Hotspots gab, fanden Feste statt und Alkohol war im Spiel." Oberbürgermeister Florian Janik ist gewarnt, denn er weiß, dass mit dem "Vatertag" für nicht wenige ein Termin ansteht, der in den Vorjahren für feucht-fröhliche Ausflüge genutzt wurde. In und um Erlangen wanderten Männergruppen mit Bollerwagen und Bier umher. Junge Menschen waren beim "Kastenlauf" in Zweiergruppen mit einem Kasten Bier unterwegs. Hinzu kamen noch Partys in Freizeitanlagen und auf Wiesen.


Vatertag trotz Corona: Was ist erlaubt und was nicht?


In Zeiten der Coronakrise hat es sich die Stadt mit der Polizei zum Ziel gesetzt, bereits im Vorfeld des sogenannten "Vatertages" und des Pfingstwochenendes große Menschenansammlungen und illegale Feiern zu verhindern. Denn, so Oberbürgermeister Janik mit Blick auf Abstands- und Hygiene-Regeln: "Spätestens nach dem zweiten, dritten Bier verhält sich nicht jeder immer noch vernünftig. Das ist bereits in normalen Zeiten so.

Alle bisherigen Erfahrungen mit dem Coronavirus zeigen, dass große Feste massiv zur Ausbreitung von Infektionen beigetragen haben. Ich verstehe gut, dass man sich über jede Lockerung freut und viele würden gerne einen Pfingstfrühschoppen unter Bergbäumen machen. Diese Situation kann aber schnell außer Kontrolle geraten", so Janik. Besonders im Fokus stehen deshalb das Bergkirchweihgelände und öffentliche Plätze wie der Bürgermeistersteg, die Wöhrmühlinsel oder der Wiesengrund.

Bergkirchweihgelände jenseits des Entlas-Kellers abgesperrt

Derzeit sei laut Oberbürgermeister Janik die Infektionsentwicklung in Erlangen erfreulich "Wir wollen diese Tendenz auf keinen Fall aufs Spiel setzen." Denn große Menschenansammlungen würden das Risiko erhöhen, dass sich das Virus wieder verstärkt verbreitet. Janik: "Es gibt zwei Komponenten zu beachten: Menschen können krank werden und unter Umständen sterben. Wenn bei uns in Erlangen das Infektionsgeschehen wieder ansteigen würde, wären die Konsequenzen außerdem wieder mehr Einschränkungen für die individuellen Freiheiten, aber auch fürs Wirtschaftsleben."

Die Stadt sperrt deshalb das Bergkirchweihgelände jenseits des Entlas-Kellers ab. Das Areal besteht aus städtischen und privaten Flächen, die schwer zu kontrollieren sind. "Deshalb mussten wir uns dazu durchringen, das Gelände zunächst bis zum Ende der eigentlichen Bergkirchweihzeit nicht nur mit Flatterband zu sichern, sondern auch durch Bauzäune", erklärt der für städtische Liegenschaften zuständige Wirtschafts- und Finanzreferent Konrad Beugel. Zudem ist ein Ordnungsdienst im Einsatz. Auch dürfen nicht wie sonst zu Christi Himmelfahrt jenseits des Entlas Kellers einzelne Keller für den Biergartenbetrieb öffnen.

Gegen illegale Feiern mit Plakaten und Social-Media

Der zweite Fokus der Stadtverwaltung liegt auf den Feiern, die üblicherweise während der Bergkirchweihzeit im Stadtgebiet stattfinden. Weder die großen Feiern auf Freizeitanlagen, zu denen sich insbesondere jüngere Menschen treffen, noch der sogenannte After-Berg dürfen stattfinden.

"Wir haben uns deshalb entschieden, die Grünflächen, an denen solche Feierlichkeiten in den vergangenen Jahren stattgefunden haben, beispielsweise die Freizeitanlage am Bürgermeistersteg und die Wöhrmühlinsel, zu sperren", erklärt Thomas Ternes, Referent für Recht, Sicherheit und Personal. Darüber hinaus soll über Plakate und die Social-Media-Kanäle der Stadt dazu aufgerufen werden, sich nicht zu solchen illegalen Feiern zu treffen. Insbesondere die sogenannten Kastenläufe, zu denen bereits über die sogenannten Sozialen Medien Verabredungen laufen, dürfen nicht stattfinden.

Erlangens Polizeichef Peter Kreisel betont, dass die Polizei die Vorgaben der Infektionsschutzverordnung intensiv überwachen wird. Bereits jetzt sind die Jugendpräventionsstreifen der Polizei an Treffpunkten von Jugendlichen und Heranwachsenden unterwegs, um aufs Verbot von "Berg-Ersatzfeiern" im öffentlichen Raum hinzuweisen.

 


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