Stadt Erlangen will Wissen der Bürger mehr nutzen

6.3.2018, 14:00 Uhr
Stadt Erlangen will Wissen der Bürger mehr nutzen

© Ulrich Schuster

Sie gibt einen Überblick über derzeit 70 Planungen und anstehende Projekte der Verwaltung. Bietet zugleich die Möglichkeit, sich dazu zu äußern oder einfach eine gute Idee an die Stadt weiterzugeben

"Bürgerbeteiligung" und "Transparenz" sind die Schlüsselworte des Projektes, das Oberbürgermeister Florian Janik für sehr wichtig hält. Es ist Teil jenes Leitbildes "Gute Bürgerbeteiligung in Erlangen", das der Stadtrat im Mai 2016 beschlossen hat. Erklärtes Ziel ist es, den Leuten die städtischen Themen nahezubringen, die gerade im Schwange sind, um auf diese Weise "Wissen und Anregungen" der Bürger abzufischen, damit sie späterhin in irgendeiner Variante in die Projekte einfließen können.

Interesse am Geschehen

Eine frühzeitige Information ist dabei Kern des Anliegens. Denn es bringe ja nichts, wenn erst informiert wird, wenn das Projekt bereits im Werden ist, so OB Janik. Diese Art der Beteiligung soll auch dazu verhelfen, dass sich die Bürger mehr mit ihrer Stadt identifizieren, und Interesse wecken am Geschehen und der Entwicklung in den jeweiligen Stadtteilen.

Orientiert hat man sich an Heidelberg und Jena. Die beiden Städte arbeiten längst mit solchen Listen und beziehen ihre Bürger dieserart in die Entscheidungsprozesse mit ein.

Jetzt mischt Erlangen auch mit. Als erste Kommune im Freistaat hat die Stadt deshalb auf ihrer Homepage diese Liste mit jenen Vorhaben veröffentlicht, die viele Stadtbewohner betreffen. In dieser Übersicht aufgenommen sind beispielsweise Vorhaben, bei denen eine Bürgerbeteiligung gesetzlich festgelegt ist, die ferner eine wesentliche Veränderung des Stadtbildes oder der Wohnsituation darstellen, überdies Vorhaben, bei denen deutlich in die Natur eingegriffen wird, oder auch Projekte, für die man tief in den Stadtsäckel greifen muss. Außerdem finden sich reichlich Eckdaten zu den einzelnen Projekten, aber auch Informationen zum Gestaltungsspielraum für die gewünschte Bürgerbeteiligung.

Das Ganze wird halbjährlich auf den neuesten Stand gebracht. "Wir wollen, dass die Bürger mitgestalten und Teil des Prozesses werden", so OB Florian Janik, der gleichwohl auf das Informationsbedürfnis der Erlanger setzt.

Rückmeldungen auswerten

Im Laufe des Jahres werden die Zuschriften der Bürger wie auch die Rückmeldungen aus Verwaltung und Politik gesammelt und ausgewertet. Und die Liste bei Bedarf "optimiert". Denn es soll schließlich "keine Jubelliste der Stadt" sein, so Janik. Es werden schlichtweg Informationen bereit gestellt. Und die Bürger sollen dann sagen, ob womöglich etwas fehlt oder ob das alles gar zu viel ist.

Noch in diesem Jahr ist anvisiert, jene Liste nach und nach um die Vorhaben der städtischen Töchter zu erweitern. Auch "ausgewählte Vorhaben" von Dritten sollen darin Eingang finden. Eine erste Zwischenbilanz, wie das "Angebot" von den Bürgern angenommen worden ist, wird es im Mai geben.

Die Vorhabenliste ist unter www.erlangen.de/mitgestalten veröffentlicht.

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