StUB: Die Erlanger begehren auf

6.9.2014, 06:00 Uhr
StUB: Die Erlanger begehren auf

© Peter Millian

Die Argumentation der StUB-Gegner (und Bürgerentscheid-Befürworter) ist bekannt: Sie halten die Kosten von zuletzt über 400 Mio. Euro für viel zu hoch, und sie sind davon überzeugt, dass die verkehrliche Bedeutung einer solchen Straßenbahn zwischen Nürnberg-Nord, Erlangen und Herzogenaurach mit der Option eines Astes von Erlangen in Richtung Landkreisosten überschätzt wird. Der öffentliche Personennahverkehr könne mindestens genauso gut, möglicherweise aber besser mit Bussen abgewickelt werden.

Zudem, so argumentieren die Befürworter des Bürgerentscheids, seien die jährlichen Unterhaltskosten für die Bahn viel zu hoch, außerdem würden die enormen Investitionskosten die Stadt und den Landkreis mit Tilgungskosten belasten, die kaum zu stemmen wären.

Mit ihrer Initiative stellen sich die StUB-Gegner gegen die Kommunalpolitiker in Nürnberg, Erlangen, im Landkreis und in der Stadt Herzogenaurach. In allen politischen Gremien sind dort die StUB-Pläne mehrheitsfähig gewesen – wenn es auch im Landkreis Erlangen-Höchstadt, aber auch in Teilen des Erlanger Stadtrats, erhebliche Bedenken gibt.

Systemische Vorteile

Für Verkehrsfachleute hingegen wäre eine Bahn wünschenswert, der sie auch weit mehr Fahrgastpotenzial zutrauen, als bisher „konservativ“ gerechnet. Sie sind davon überzeugt, dass die Bahn auf eigener Trasse „systemische“ Vorteile hat, also nicht im Stau steht, eine hohe Beförderungsqualität besitzt und den Umstieg vom Auto auf ein öffentliches Verkehrsmittel erleichtert.

Dass sich auch die politischen Gremien mit den unbestritten hohen Kosten nicht einfach abfinden wollen, macht das Ansinnen deutlich, eine höhere staatliche Förderung als üblich zu erreichen und damit die Investitions- und Folgekosten für die Städte und den Landkreis zu senken.

Dazu gibt es aus der Landespolitik positive Signale, die allerdings wenig verbindlich sind. Zudem ist noch gar nicht klar, ob das Projekt im 2018 auslaufenden Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz des Bundes prioritär aufgenommen wird.

Aber auch ungeklärte Fragen halten die Bürger nicht davon ab, ihr Bürgerbegehren anzustoßen. Sie wollen am Samstag, 13. September, am Rathausplatz, und am 20. September, am Hugo, jeweils von 10 bis 14 Uhr über ihre Bedenken informieren und bereits Unterschriften sammeln.

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