StUB: In Erlangen bleiben Bäume stehen

10.3.2018, 06:00 Uhr
StUB: In Erlangen bleiben Bäume stehen

© Harald Sippel

Das Wo ist entscheidend, nicht das Wie". Florian Graf, der technische Leiter beim StUB-Zweckverband, musste nur einmal darauf hinweisen, dass es bei der Besichtigung der Nürnberger Straße nur darum gehe, ob die Straße für eine Straßenbahn geeignet sei, nicht wie die Straßenbahn mit Strom versorgt werden wird.

Gemeinsam mit StUB-Geschäftsleiter Daniel Große-Verspohl und Christoph Ewen als Moderator ging Graf die zwei Kilometer lange Strecke, um gemeinsam mit den rund 100 Bürgerinnen und Bürgern die Nürnberger Straße zu erkunden. "Sie ist eine der Varianten für die Stadt-Umland-Bahn, die in Frage kommen könnte", sagte Große-Verspohl.

Zwei Kilometer Nürnberger Straße: Vom Basketballplatz an der Südkreuzung bis zum Beþiktaþplatz in der Innenstadt. Am Basketballplatz werde die Straßenbahn von der B 4 kommend ihren Weg in die Innenstadt finden, zeigte sich Große-Verspohl zuversichtlich. Ob das über die Nürnberger Straße oder Nägelsbachstraße ("hier dürfte es mit den Gleisen schwierig werden") oder über die Einbindung des Himbeerpalasts sein werde, stehe noch nicht fest.

Große-Verspohl: "Wir wollen uns die Nürnberger Straße ansehen und Alternativen suchen. Der Weg der StuB-Trasse über die Nürnberger Straße ist nicht festgelegt". Falls die StuB durch die Nürnberger Straße fahren sollte "bleiben die Bäume der Allee stehen".

Auf dem Weg zum Beþiktaþplatz stellte sich heraus, dass das "Lichtraumprofil", also der Platz mit den Bäumen für eine Straßenbahn ausreichend wäre. Planer Florian Gräf sah technisch keine Probleme, mit der Straßenbahn durch die Nürnberger Straße zu fahren. "Es wäre nur zu überlegen, ob die Straße als Einbahnstraße ausgewiesen werden sollte, um einen gewissen Verkehrsfluss zu gewährleisten".

Vor der Matthäuskirche kam die Frage auf, wie die Straßenbahn auf den Verkehr und die Staus auf der Kreuzung zur Werner-von-Siemens-Straße reagieren könne und welche Lösung es bei Einsätzen von Feuerwehr und Polizei gäbe.

Florian Graf wies darauf hin, dass die Straßenbahn 2,30 Meter breit sei und es sich um keine S-Bahn handeln würde, die deutlich breiter sei. In Nürnberg müssten Feuerwehr und Polizei bei Einsätzen auch mit den Straßenbahnen leben. "Das System hat sich bewährt".

Daniel Große-Verspohl hatte erklärt, dass bei der Kirche noch genügend Platz für eine Straßenbahn wäre, auch der Kinderspielplatz nicht beeinträchtigt wäre. "Ab hier wird es zur Kreuzung allerdings problematisch, weil die Förderung wegfällt". Denn ab Matthäuskirche bis in die Innenstadt würden die Gleise auf der Straße verlaufen, was in Bayern nicht gefördert werden würde. Hier erinnerte Stadtrat Harald Bußmann daran, dass eine Gesetzesänderung möglich sei, weil in anderen Bundesländern Straßengleise gefördert werden würden.

An der Kreuzung Nürnberger Straße/Werner-von Siemens-Straße erklärte Große-Verspohl, dass es "wahrscheinlich egal ist, wo die StUB in die Innenstadt einfährt, sie müsste immer diese Kreuzung queren". Deshalb sei es denkbar, dass der Straßenbahn ähnlich wie bei den Stadtbussen eine eigene Ampelschaltung zugewiesen werde.

Weil der Verkehrslärm ziemlich laut war, kam die Frage auf, wie laut die Straßenbahn eigentlich sei. Florian Graf: "Die Straßenbahn ist auf jeden Fall leiser als jetzt der Verkehr". Allerdings müssten noch Messungen wegen der Lärmschutzgrenzwerte durchgeführt werden und da "ist es durchaus möglich, dass es in der Nürnberger Straße eventuell zusätzlich Lärmschutzmaßnahmen geben könnte". Es sei aber auch denkbar, dass die Straßenbahn zur Lärmminderung auf einem "elastischen" Gleisbett fahren könnte.

Auf die Frage, wie lange Anwohner mit Baulärm beim Bau der StUB zu rechnen hätten, sagte Graf, dass sich dies in Grenzen halte. So habe der Neubau der Straßenbahn in der Pillenreuther Straße in Nürnberg zwei Sommer in Anspruch genommen.

Bei der Einweihung der StUB werde es aber "einmalig" laut werden: "Die erste Fahrt wird mit der historischen Straßenbahn gemacht."

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