Studenten planen Effeltricher Ortsmitte neu

8.8.2014, 10:00 Uhr
Studenten planen Effeltricher Ortsmitte neu

© Foto: Karl-Heinz Frank

Dabei machte die wissenschaftliche Leiterin des Projektes, ProfessorinNadja Letzel, gleich zu Beginn der Präsentation deutlich, dass es dabei nicht um eine abgeschlossene Architekturarbeit gegangenen war, sondern in erster Linie das Erarbeiten von gestalterischen Ideen und Denkanstößen unter Berücksichtigung der gewachsenen Ortsgeschichte Effeltrichs und des vorhandenen baulichen Bestandes und der Natur im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen sollten. Dabei ging es um das zukünftige Aussehen und die Nutzung des im Jahre 2011 von der Gemeinde für über eine Million Euro von der örtlichen Obstbaugenossenschaft erworbenen sogenannten Rathausgrundstückes.

Noch ein Grundstück

Für die Neuigkeit des Abends sorgte dann allerdings erst einmal Alt-Gemeinderat Richard Malter, der ankündigte, dass die Obstbaugenossen auch ihr zweites, 3350 Quadratmeter großes und bisher als Parkfläche genutztes Grundstück, das nur durch eine Straße vom Rathausgrundstück getrennt ist, auch verkaufen möchten, „da sie ansonsten keinerlei Einkünfte mehr zu verzeichnen hätten.

Die in zwei Arbeitsgruppen aufgeteilten Studenten sollten sich bei ihren Arbeiten vor allem daran orientieren, wie viel neue Baumasse die beiden Brachflächen im Bereich zwischen dem nördlichen Ortseingang und der historischen Kirchenburg sowie dem Platz an der 1000-jährigen Linde vertragen könnten und sie sinnvoll genutzt werden könnten. Dazu waren seitens der Gemeinde als mögliche Nutzungsvarianten u. a. eine Gemeindeverwaltung mit einem Bürgertreff, wie schon erwähnt ein Ärztehaus, ein betreutes Wohnen mit Tagesstätte, Familienwohnungen oder auch ein Wochenmarkt mit Einkaufsmöglichkeiten genannt worden.

Aber auch die Lärmbelastung der Forchheimer Straße sowie eine mögliche Umnutzung des alten Rathauses sollten in die Überlegungen miteinbezogen werden, die als Grundlage vom örtlichen Urkataster aus dem Jahre 1821 ausgingen.

So beurteilten die späteren Sieger des Wettbewerbs Alexander Hofmeier und Sebastian Wening zunächst einmal den Ortseingang als schlecht markiert, legten die hohe Lärmbelastung durch die Forchheimer Straße, die Durchschneidung der beiden Grundstücke und die Zersiedelung des Ortes als erschwerende Momente fest. Eine bauliche Zukunft sahen die beiden jungen Planer mit zehn Gebäuden und einer Mischung aus Rathaus als alte Bausubstanz mit Zeitzeugencharakter und neuen Gebäuden mit einer großräumigen und hellen Struktur. Diese würden dann, angereichert mit Ärztehaus, Apotheke und Gastronomie das dörfliche Wohnen rund um den Dorfplatz, den erlebbaren Mittelpunkt des Ortes bilden.

Für ihre Idee, sich auf der Achse Kirchenburg und Linde als Dorfmittelpunkt und dem Rathausbereich als gelebte Ortsmitte an der bestehenden Bebauung zu orientieren, durch sinnvolle Ergänzung des Alten mit einer zeitlos modernen Neubebauung ein „Gemeinschaft und Wohnen im Quartier“ mit einer alleenartigen Bebauung auf beiden Seiten der Forchheimer Straße, sicherten sich Stepanie Förtsch und Patrick Treuting den 2. Preis. Dabei würde dem Verwaltungshaus mit Arztpraxen, Apotheken und Geschäften im Zusammenhang mit einer Wohnbebauung als Mehrgenerationshäusern die Funktion eines zentralen Lebensmittelpunkts für die Bevölkerung gleichkommen.

Ort für Jung und Alt

Allen vorgestellten Ausarbeitungen aber war der Gedanke, einen Ort für Jung und Alt zu gestalten, gleich, mit einem von einigen als zukünftigen Marktplatz umrahmt von vier Gebäudeblöcken ins Gespräch gebrachten Rathausgrundstück mit einem neuen Rathaus, Ladenzeilen und betreuten Wohnen für die Senioren, während wieder ein anderer Effeltrich mit einer Perlenkette mit aufgereihten Sehenswürdigkeiten und einer freien Fläche vor dem Rathaus verglich.

Sichtlich beeindruckt von der gestalterischen Vielfalt der TU-Studenten bedankte sich Bürgermeisterin Kathrin Heimann (DEL) abschließend bei Nadja Letzel und ihrer Lehrbeauftragten Martina Dietrich für die äußerst interessanten Anregungen und Ideen als Ergebnis ihres Wettbewerbs, die sicherlich dazu beitragen können, die Entwicklung des Ortskerns voranzubringen, Denkanstöße, auf die man im Gemeinderat sonst gar nicht gekommen wäre.

Wer die Ergebnisse des studentischen Wettbewerbs betrachten möchte, hat dafür noch bis Ende September zu den täglichen Öffnungszeiten der Rathausverwaltung (Mo.-Mi. u. Fr. v. 8 bis 12 Uhr u. Do. v. 14-18 Uhr) Gelegenheit.

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