TB Rebels: Erlangen in der American Football Bundesliga

23.1.2020, 18:00 Uhr
TB Rebels: Erlangen in der American Football Bundesliga

© Foto: Manfred Zeitler

Am liebsten hätten die Spielerinnen gar keine Winterpause gemacht. Als ihnen Trainerin Johanna Frankenberg an der Weihnachtsfeier die gute Nachricht überbrachte, sie würden 2020 in der Bundesliga antreten können, gab es kein Halten mehr. "Doch wir alle haben mal eine Ruhepause gebraucht", sagt die 33-Jährige. Nachdem sich die Mannschaft von den Erlangen Sharks losgelöst hatte, gingen die Spielerinnen im vergangenen Jahr erst einmal zu den Munich Cowboys, um zumindest Spielpraxis zu sammeln.

Einen neuen Verein hatte das Team um Coach Frankenberg schon gefunden, im April 2019 schlossen sich die Footballerinnen dem Turnerbund an und gaben sich einen neuen Namen: TB Rebels. Nun steht fest: An der Spardorfer Straße wird es Bundesliga-Spiele geben. "Wir haben den Antrag gestellt und im Dezember die offizielle Zusage erhalten", sagt Frankenberg. Davor hat sie abgeklärt, wer bereit wäre für die Bundesliga. "Alle haben sich ausnahmslos dafür ausgesprochen und auch beim Turnerbund war die Freude groß."

Im Winter trainiert das American-Football-Team auf dem Hockey-Platz, im Sommer auf dem Rasen, den auch die Lacrosser und Leichtathleten nutzen. Ein geeignetes Feld haben die Rebels für ihre Heimspiele also. Die laufenden Kosten für die Saison sind gedeckt. Weitere Voraussetzungen für Erstliga-Football erfüllen die Erlanger ebenfalls: Sie haben ausgebildete Trainer und ausreichend Spielerinnen.

Mindestens 30 braucht ein Verein, um eine Mannschaft melden zu können. Im Frauen-Football, in Deutschland immer noch eher unbekannt, eine große Hürde. "Wir haben die Werbetrommel gerührt und waren sehr aktiv, auch bei Veranstaltungen in der Stadt", sagt Frankenberg. "So haben wir schnell viele interessierte Mädels gefunden." Viele sind sportlich, müssen die Sportart an sich aber erst lernen. Ein Problem sei das nicht. "Wir mussten bei den Sharks im Damen-Bereich alles neu aufbauen", sagt Frankenberg.

"Wir werden der Underdog sein"

"Jetzt haben wir einen Stamm aus 25 Spielern, die 2019 in München auch Bundesliga-Luft geschnuppert haben." Bis zum 1. Mai ist es nun die Aufgabe der Coaches, die Neuen zu integrieren. Dann beginnt die Bundesliga-Saison. Absteigen kann man nicht. Der Verband ist froh um jedes Team, dass sich anmeldet für die Bundesliga, in der man mit elf Damen auf dem Feld spielt. In der zweiten Liga, die schon eine Art Aufbauliga ist, wird nur zu neunt gespielt.

Für die Rebels wird es in der Staffel Süd zunächst einmal darum gehen, "das Jahr zu bestehen", sagt Frankenberg. "Wir werden der Underdog sein, keiner erwartet etwas von uns. Wenn wir ein Spiel gewinnen, wäre das ein Bonus." Das Training dafür hat längst begonnen, seit 13. Januar lässt Frankenberg ihre Mädels wieder raus aufs Feld.

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