Haus der Begegnung

Treffpunkt für alle Generationen in Vestenbergsgreuth

9.10.2021, 12:29 Uhr
Treffpunkt für alle Generationen in Vestenbergsgreuth

© Karl-Heinz Panzer

Der Umbau von Teilen des Schulhauses zu einem „Haus der Begegnung“ und die Umgestaltung des ehemaligen Pausenhofes zum „Mehrgenerationenplatz“ waren der letzte von drei Bauabschnitten am und um den Schulkomplex. Zuvor waren die Unterrichtsräume saniert und anstelle der alten Gymnastikhalle eine Mehrzweckhalle errichtet worden. Wenn das bereits bestellte Mobiliar eingetroffen ist, kann der Betrieb losgehen im Haus der Begegnung.

Damit Leben in das Gebäude kommt, hat die Gemeinde Sofie Wedel als Quartiermanagerin engagiert. Die studierte Sozialpädagogin hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Aktivitäten zu koordinieren und die Initiativen zu fördern. Einen Mitstreiter hat sie bereits gewonnen: Mit Thomas Wimber, dem gemeindlichen Seniorenbeauftragten, steht die im Dorf aufgewachsene Quartiermanagerin in engem Kontakt.

Eigeninitiative gefragt

Sofie Wedel freut sich auf Anregungen von allen Seiten. Ideen, die an sie herangetragen werden, will sie gerne unterstützen und voranbringen. Sie setzt auf Eigeninitiative. „Wir wollen nichts vorgeben was dann niemandem nützt“, sagt sie zur Herangehensweise. „Die Initiative soll von Innen heraus kommen“, unterstreicht auch Bürgermeister Helmut Lottes. „Die Voraussetzungen haben wir geschaffen“, ist er überzeugt.

Das Raumangebot ist äußerst großzügig. Zwischen dem großen, teilbaren Veranstaltungssaal für bis zu 120 Leute und einem Clubraum für einen Schafkopf gibt es noch eine ganze Menge anderer Zimmer unterschiedlichen Zuschnitts. Im Untergeschoss einen geräumigen Gymnastikraum zum Beispiel, den eine Seniorentanzgruppe schon genutzt hat.

Zimmer, in denen sich Physiotherapeuten, Frisöre, Fußpfleger und andere Dienstleister ihrer Kundschaft annehmen können. Vereine, Veranstaltungen der Volkhochschule, Musik- und Sportgruppen sind gerne gesehen im Haus der Begegnung. Sehr günstig findet Sophie Wedel, dass die Schule und auch die rund 20 Hortkinder im gleichen Haus sind.

Loser Treffpunkt

Der Kindergarten ist auch nicht weit weg. So könnten ganz unterschiedliche Gruppen miteinander ins Gespräch kommen und Gemeinsames unternehmen. So etwa beim Mittagessen, zu dem sich jedermann einfinden könne. Wedel hat nichts dagegen, wenn die Einrichtung von Einigen eher als loser Treffpunkt genutzt wird: „Es muss nicht jeder bei jeder Veranstaltung teilnehmen“.

Der Tag der offenen Tür beginnt am Sonntag um 14 Uhr. Wenn das Wetter mitspielt, werden die Ansprachen zum Auftakt im Freien gehalten. Und zwar auf dem Mehrgenerationenplatz, dessen Fertigstellung ebenfalls gefeiert wird. Der frühere Pausenhof wurde mit Fitnessgeräten, Ruhebänken, Wegen, Bäumen und Kunstelementen zu einem barrierefreien Treffpunkt aufgepeppt.

Erhalten blieb die Schachgruppe. Schon vor einem Jahrzehnt machte man sich in dem Teedorf Gedanken über die Zukunft des Schulhauses. Ein Wassereinbruch im Keller richtete die Blicke auf Schwächen in der Bausubstanz. Außerdem ließen die Prognosen zu den Schülerzahlen erwarten, dass das Haus durch den Schulbetrieb alleine nicht ausgelastet wird. Viele Bürger wendeten sich erfolgreich gegen eine komplette Schließung, wie sie vom Rathaus ins Auge gefasst war.

Mehrfache Nutzung

So entstand die Idee der Mehrfachnutzung des Gebäudekomplexes. Der Umbau verschlang laut Lottes gute sechs Millionen Euro. 2,5 Millionen davon wurden mit Fördermitteln bestritten. Auf mittlere Sicht hat der Bürgermeister noch mehr vor im Haus der Begegnung: Das Rathaus, das die meiste Zeit leer steht, könnte für den Kindergarten genutzt werden.

Gemeinderatsitzungen könnten auch in dem Veranstaltungsraum anberaumt werden, meint der Vestenbergsgreuther Bürgermeister. Und für die Amtsstunden fände sich auch ein Platz. Sein Nachfolger könnte dereinst dort seine Gäste empfangen, sagte der bis 2026 gewählte Helmut Lottes.

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