U23 des HC Erlangen verliert: Zehn Stunden Fahrt ohne Ertrag

2.9.2019, 06:00 Uhr
Bleibt erst einmal doch beim HCE: Felix Müller (hier ein Archivbild aus der Vorsaison) wollte eigentlich aufhören mit Handball.

© Harald Sippel Bleibt erst einmal doch beim HCE: Felix Müller (hier ein Archivbild aus der Vorsaison) wollte eigentlich aufhören mit Handball.

Viele Stammspieler der U23 sind verletzt, auch Sommer-Zugang Daniel Mosindi, mit Christian Froschauer kam ein weiterer Ausfall hinzu. Keeper Lars Goebel war zudem mit der Bundesliga-Mannschaft nach Berlin gefahren. Felix Müller (28) hat sich trotzdem über die Niederlage geärgert.

Wann waren Sie wieder daheim, Herr Müller?

Um viertel vor drei.

"... Es gibt Schöneres"

Das war die weiteste Auswärtsfahrt.

Ja. Es ist belastend. Alleine die Hinfahrt, man freut sich auf das Spiel, doch man fährt und fährt und fährt. Fünf Stunden waren es hin. Und wenn man nach dem Spiel, in dem man keine Punkte mitnehmen kann, auch wieder fünf Stunden nach Hause fahren muss - es gibt Schöneres.

Wie war die Halle?

Die Halle ist cool, auch eine der größeren Halle in der dritten Liga. Relativ viele Zuschauer waren da, 750 habe ich gehört, auch wenn die Spieler gemeint haben, dass es mehr hätten sein können. Die Stimmung war cool. Die haben auch eine Fangemeinschaft mit Trommeln. Es war eine neue Erfahrung.

Das Spiel war ziemlich knapp?

Das war es. Wir sind mit einer ersatzgeschwächten Mannschaft hingefahren, die Vorzeichen schienen nicht ideal. Doch wir haben sehr gut gespielt, jeder hat seine Aufgabe wirklich gut gemacht. Da war das Spiel von der ersten Minute bis zur letzten Sekunde ausgeglichen. Wir hatten in der 45. Minute einen kurzen Hänger, waren vier Tore hinten. Auch da haben wir uns nicht aus der Ruhe bringen lassen. Wir waren bis kurz vor dem Ende sogar ein Tor vorne. Bis zur Schlusssirene haben wir es leider nicht geschafft, den Punkt mitzunehmen.

"Man ärgert sich schon, doch es ist ein Lernprozess"

Auf der Rückfahrt hatten Sie sicher viel Zeit, sich darüber zu ärgern.

Ja, klar. Man ärgert sich schon, gerade nach dem Spiel war jeder entsetzt, dass wir ohne Punkte dastehen. Es ist aber auch ein Lernprozess mit so einer jungen Mannschaft.

Sie sind doch wieder Teil des Teams. Eigentlich wollten Sie aufhören, oder?

Ja. (lacht) Ich wollte eigentlich aufhören, weil ich die Zeit, die man aufwenden muss, mit meinem Job nicht mehr aufwenden kann und in dieser Intensität nicht mehr wollte. In der Vorbereitung kamen die Verletzungen, es wurden immer weniger Leute. Tobi (Wannenmacher, der Trainer, d. Red.) hat mich angesprochen, ob ich aushelfen kann. Letztlich stehe ich jetzt wieder auf dem Platz und versuche die junge Horde zu führen.

Sind Sie zufrieden mit dem Saisonstart?

Das ist schwierig zu sagen direkt nach einer Niederlige. Aber: Ich glaube schon. Wir kannten die neue Liga nicht, haben die Verletzten. Der Sieg vergangene Woche war unheimlich wichtig. Und auch mit der Leistung in Saarlouis können wir positiv in die Zukunft schauen. Zufrieden wäre ich, wenn wir 4:0-Punkte hätten. Zumindest die Tendenz und das Gefühl sind positiv.

HC Erlangen U23: Klein, Braun; Froschauer, Neuß 2, Poser 5/3, Bauer 2, Marschall 7, Walz 3, Spörke 3, Mangen 2, Längst, Müller 6, Duvancic 2, von Alvensleben, Bauder.

 

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