Umgehung Eltersdorf ist in Planung

19.1.2019, 10:00 Uhr
Umgehung Eltersdorf ist in Planung

© Klaus-Dieter Schreiter

Seit mehr als zehn Jahren bemühen sich der Eltersdorfer Ortsbeirat und die Bürger um die Entlastung ihres Ortskerns. Denn der sogenannte Marktplatz – das ist die Einmündung der Weinstraße in die Staatsstraße 2242, die hier Eltersdorfer Straße heißt – ist vom Durchgangsverkehr stark belastet. Weit über 11000 Fahrzeuge passieren diese Stelle täglich, viele davon sind LKW, die eine zusätzliche Belastung bedeuten.

Mit der Ortsumgehung, meinen die Planer, kann die Verkehrsbelastung am Marktplatz auf die Hälfte reduziert werden. Für die neue Ortsumgehung, die als Staatsstraße 2242 weiter über die Weinstraße und die Kurt-Schumacher-Straße bis zur Markuskirche geführt wird, prognostizieren die Planer 14 100 Fahrzeuge am Tag. Sie gehen trotzdem davon aus, dass die Kurt-Schumacher-Straße durch die Ortsumgehung nicht wesentlich höher belastet wird.

Weil es sich bei der neuen Ortsumgehung um eine Staatsstraße handelt, müsste eigentlich das staatliche Bauamt die Planungen durchführen. Dort gibt es jedoch Engpässe, darum hatten Stadt und Freistaat bereits im Jahre 2012 eine sogenannte "Sonderbaulastvereinbarung" geschlossen. Die sieht vor, dass die Stadt Erlangen die Planungen für den Freistaat übernimmt. Die sind jetzt abgeschlossen, und nun warten alle auf den Planfeststellungsbeschluss aus Ansbach.

Bis der vorliegt und mit dem Bau begonnen werden kann, können je nach Anzahl und Qualität der Einwendungen von betroffenen Bürgern 18 Monate vergehen. Weil die Planer eine Variante gewählt haben – sieben Varianten hatten zur Auswahl gestanden – bei der die Eingriffe in das Landschaftsschutzgebiet gering sind, relativ wenig Fläche verbraucht wird, und zudem wenig Grundstücke zerschnitten werden, hoffen sie, dass sich die Einwendungen in Grenzen halten werden.

Die Ortsumgehung beginnt an der Ausfahrt Eltersdorf der A73. Dort wird zunächst die Bahntrasse mit zwei Brücken überquert, anschließend geht es in einen Kreisverkehr. Der ist vor allem notwendig, um die Umgehungsstraße nahe an die Bahnlinie heranzuführen. Ohne Kreisverkehr hätte man, um den Anforderungen an eine Staatsstraße gerecht zu werden, eine weite Schleife durch das Ackerland bauen müssen.

Parallel zur Bahnlinie führt die Umgehung bis zur Weinstraße, wo östlich des S-Bahn-Haltepunkts wiederum ein Kreisverkehr geplant ist. Damit die Landwirte nicht die Staatsstraße nutzen müssen um auf ihre Äcker zu gelangen, soll für sie parallel zur Staatsstraße ein Wirtschaftsweg gebaut werden.

Der dort verlaufende Stadtweg bleibt von den Planungen weitestgehend unberührt. "Wir haben den Mehrheitsbeschluss des Stadtrates wirklich gut umgesetzt", ist sich der Erlanger Planungsreferent Josef Weber sicher.

Zuständig für das nun eingeleitete Planfeststellungsverfahren ist die Regierung von Mittelfranken. Die beteiligt unter anderem die Träger öffentlicher Belange und legt die Planunterlagen einen Monat lang unter anderem auch in Erlangen öffentlich aus. Zudem können die Unterlagen im Internet der Regierung von Mittelfranken und der Stadt Erlangen eingesehen werden. Die betroffenen Grundstückseigentümer seien von der Stadt über die Planung bereits schriftlich informiert worden, bekräftigt der Chef vom Tiefbauamt, Andreas Pfeil.

Einwendungen gegen das Vorhaben können sowohl bei der Regierung von Mittelfranken als auch bei der Stadt Erlangen gemacht werden. Danach wird es einen Erörterungstermin geben, und wenn alle Einwendungen berücksichtigt wurden, erfolgt der Planfeststellungsbeschluss. Der könnte Mitte 2020 erfolgen. Die Bauzeit für die rund elf Millionen Euro teure Staatsstraße wird dann etwa zwei Jahre betragen. Bauherr wird der Freistaat sein, der auch die Kosten trägt.

Um keine Zeit zu verlieren werde man schon vorab die Planungen für den Umbau und die Verkehrsberuhigung des Eltersdorfer Marktplatzes angehen, versichert Josef Weber. Das werde in enger Abstimmung mit den Bürgern geschehen.

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