Uni Erlangen zeigt bedeutende Renaissance-Zeichnungen

20.1.2015, 19:11 Uhr
In einer Sonderausstellung zeigt die Uni Erlangen-Nürnberg  grafische Arbeiten wichtiger Renaissance-Künstler aus Süddeutschland. Hier: Meister von Mühldorf: Drachenkampf des heiligen Georg von 1513.

© Ralf Rödel In einer Sonderausstellung zeigt die Uni Erlangen-Nürnberg grafische Arbeiten wichtiger Renaissance-Künstler aus Süddeutschland. Hier: Meister von Mühldorf: Drachenkampf des heiligen Georg von 1513.

Die Uni Erlangen-Nürnberg zeigt in einer kurzen Sonderausstellung bisher kaum gezeigte grafische Arbeiten wichtiger Renaissance-Künstler aus Süddeutschland. Vom 21. Januar bis zum 1. Februar sind in der Alten Universitätsbibliothek in Erlangen unter anderem Werke von Albrecht Dürer, Albrecht Altdorfer, Wolf Huber, Hans von Kulmbach und Hans Schäufelin zu sehen, wie die Hochschule am Freitag mitteilte.

Unter den 23 Handzeichnungen sei auch die älteste Panorama-Ansicht von Nürnberg, die in der Stadt selbst nach der Realität gezeichnet wurde. Die Forscher können diese zwar keinem bestimmten Maler zuordnen. Sie gehen jedoch davon aus, dass sie zwischen 1516 und 1528 entstanden ist - darauf deuteten realitätsgetreue Details an den Gebäuden hin.

Ein wichtiges Werk ist nach Angaben der Erlanger Wissenschaftler auch Albrecht Altdorfers "Landschaft bei Sonnenuntergang". Sie sei eine der ersten Zeichnungen, in der die Landschaft das Hauptthema ist und vermutlich um 1520 entstanden. Vor der Renaissance seien Landschaften meist nur Beiwerk für religiöse Darstellungen und Porträts gewesen.

Knapp zwei Wochen haben die Besucher Zeit, einen Blick auf die Schätze der Uni-Bibliothek zu werfen - länger könnten die Bilder nicht dem Licht ausgesetzt werden, ohne Schaden zu nehmen. Zeitgleich mit der Ausstellung haben die Kunsthistoriker unter Leitung von Hans Dickel die Zeichnungen aus dem 16. Jahrhundert in der Grafischen Sammlung der Bibliothek neu katalogisiert - insgesamt rund 640 Blätter.

Sie stellen nach Angaben der Uni einen bedeutenden Teil der nordeuropäischen Zeichnungen aus der Renaissance dar. Dazu gehörten auch Dürers Zeitgenossen und Nachfolger in Nürnberg und Franken wie Peter Flötner oder Sebald und Barthel Beham.

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