Volleyballer des TV 48 Erlangen wieder im Abstiegskampf

31.1.2020, 15:00 Uhr
Volleyballer des TV 48 Erlangen wieder im Abstiegskampf

© Foto: Klaus-Dieter Schreiter

Schon die vergangene Saison war eine zum Vergessen. Die Volleyballer des TV 48 Erlangen sind aus der Landesliga abgestiegen. Jetzt, eine Klasse tiefer, läuft es auch nicht besser. Der Turnverein ist Tabellenletzter der Bezirksliga. Zwei von zehn Partien haben die Erlanger gewonnen. Sechs Spieltage vor Schluss geht es nur noch darum, die Klasse zu halten. Irgendwie.

Seit der Vorsaison hat sich manches verändert. Trainer Andreas Metzner ist ebenso weg wie manche Spieler. Dafür sollten Neue kommen. "Wir hatten Zusagen", sagt Marius Hess. "Doch die haben wieder abgesagt." Er selbst spielt schon lange beim Turnverein. Zu Saisonbeginn sollte er in der zweiten Mannschaft eingesetzt werden. "Das ist eine Truppe aus fünf, sechs Kumpels, die gehen locker an den Sport heran. Nicht alle wollen ihre Freizeit komplett dem Volleyball unterordnen."

Doch als es in der Bezirksliga so schlecht lief, ist Hess in die erste Mannschaft gewechselt. Immer dorthin, "wo es brennt". Verantwortlich für das Team ist Adam Mletzko, der aber beruflich sehr eingespannt ist. Muss er an einem Spieltag absagen, springt Hess als Coach ein. "Ich fange meist auf der Bank an", sagt der 30-Jährige. Spielen kann er auf zwei Positionen, im Mittelblock und als Außenangreifer. "Ich helfe, wo es brennt." Passend. Gerade brennt es ja richtig.

"Wir haben im Vergleich zum letzten Jahr etwas durchgemischt. In der Bezirksliga setzen wir auch auf junge Spieler, Sportstudenten, die etwas länger bei uns bleiben." Denen fehlt meist noch die Routine. "Wir übertragen ihnen mehr Verantwortung, weil wir die Jüngeren fördern wollen", sagt Hess. "So wollen wir die erste Mannschaft wieder aufbauen." Mit Rückschlägen muss man dabei rechnen. Doch dass es derart mies läuft, hätten die Erlanger selbst nicht gedacht.

"Wir verkaufen uns nicht schlecht"

Woran es liegt, dass sie einfach zu selten gewinnen, "wissen wir nicht", sagt Hess. Zwar gab es immer wieder Verletzungssorgen, auch der Personalmangel macht dem Team zu schaffen. "Doch wir verkaufen uns nicht schlecht. Es ist nicht so, dass wir in jedem Spiel eine Klatsche kassieren." Die Volleyballer seien im Training weiterhin motiviert. "Die Mannschaft hat auf jeden Fall Spaß."

Für Marius Hess gilt das auch. Der Job als Aushilfs-Trainer belastet ihn nicht. "Ich habe Sportwissenschaften studiert." Dadurch habe er "einen anderen Zugang" zum Coaching. "Außerdem bin ich schon lange im Verein, ich kenne die Leute persönlich." Die Teamkollegen vertrauen ihm. Vielleicht sind sie ihm aber auch einfach nur dankbar. Nicht jeder würde seine Freizeit investieren in einen Absteiger, der wieder unten drin hängt.

Doch beim Turnverein wollen sie zusammenhalten und sich gegenseitig helfen. "Wenn ich mich einwechsle", sagt Hess, "bin ich emotional ganz anders bei der Sache, meine Rolle verändert sich." In den Auszeiten ergreifen dann mehrere Führungsspieler das Wort. Schließlich haben alle ein Ziel: Sie wollen die Liga halten. "In der neuen Saison könnten wir die erste Mannschaft leistungsorientierter aufstellen und personell aufstocken", sagt Hess. Dann greifen sie vielleicht sogar in der Bezirksliga wieder an.

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