Vor der Bergkirchweih: Baum-Touristen am Erich Keller

5.6.2019, 06:00 Uhr
Der Erich Keller hat eine sehr lange Tradition, es gibt ihn jetzt seit mehr als 300 Jahren.

© Harald Sippel Der Erich Keller hat eine sehr lange Tradition, es gibt ihn jetzt seit mehr als 300 Jahren.

Jetzt schon gibt es einen "Baum-Tourismus", wie Udo Helbig sagt. Der Wirt vom Erich Keller beobachtet regelmäßig Erlanger, wie sie die abgeholzten Bäume fotografieren. Die Baumarbeiten auf dem Gelände hatten für viel Aufregung gesorgt, 25 Bäume stutzte die Stadt Erlangen aus Sicherheitsgründen bis auf den Stamm zurück. Helbig selbst, als Pächter des Kellers hier ohne Mitspracherecht, kam aus dem Urlaub, die große Eiche war da schon weg.

"Auch während der Bergkirchweih werden uns die Leute fragen, was mit den Bäumen ist. Es wird Diskussionen geben, alles wieder aufgewärmt werden", sagt Helbig. "Wir leben jetzt damit, es gefällt keinem." Ganz praktisch fehlen riesige Schattenspender. Vor allem tagsüber werden die Besucher die Bäume also vermissen. Abends, glaubt der Kellerwirt, werde die Stimmung trotzdem prima sein.


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Für Udo Helbig ist es das zweite Jahr am Erich Keller, als Wirt auf der Bergkirchweih ist er schon seit 18 Jahren tätig. "Von der Optik her ist es ganz bitter", sagt er. Die große Eiche am Erich Keller ist auf vielen Bildern markant zu sehen. "Es war der Stamm-Baum dort oben. Dass er fehlt, hat schon wehgetan."

"Die Bäume gehören ganz eng zu dieser Kirchweih"

Viele Erlanger empfinden so. "Ich habe bei diesem Thema gemischte Gefühle, gerade am Erich Keller. Darüber liegt ein Schatten, leider kein natürlicher", sagt Konrad Beugel, der Berg-Referent der Stadt. "Die Bäume gehören ganz eng zu dieser Kirchweih." Das wissen auch die Verantwortlichen bei der Stadt Erlangen, in der Diskussion war, Bereiche auf dem Festgelände abzusperren, um dort keine Bäume fällen zu müssen. Umsetzbar war das nicht.

Für Konrad Beugel ist es die 20. Kirchweih als Berg-Referent, wie der Wirtschaftsreferent der Stadt Erlangen während dieser zwölf Tage von so vielen genannt wird. Unverändert im Vergleich zum Vorjahr bleibt das Sicherheitskonzept. "Die Polizei hat keine andere Einschätzung zur Sicherheitslage. Es gibt keine neuen, negativen Szenarien", sagt Beugel. Es wird also wieder Taschenkontrollen und Poller am Eingang geben, außerdem Musik-Pausen am Erich Keller und, wenn nötig, das Umleitungssystem am Eingang zur Bergstraße, das 2017 einmal in Kraft getreten war.

Im vergangenen Jahr waren die Musik-Pausen umstritten. "Wir hatten den Eindruck, dass es deutlich unruhiger wurde am Keller, je länger die Pausen waren", sagt Helbig. Video-Auswertungen der Polizei ergaben, dass sich in den Pausen die Massen besser bewegten. Und darauf, so Beugel, komme es an, die Massen müssten fließen.

 

Emotional wird es auch bei der 264. Bergkirchweih: Oberbürgermeister Florian Janik wird drei Paare am Weller Keller trauen. Beim Berg-Gottesdienst findet zudem erstmals überhaupt während der Kirchweih eine Taufe statt. Ein echtes Berg-Baby also wird es auch geben.

Die Bergkirchweih online: Auf unserer Berg-Website www.der-berg-ruft.de finden Sie alle Infos zur Bergkirchweih. Von Mittwoch, 5. Juni, an starten wir unseren LiveBlog, der Sie über die vollen zwölf Tage mit Informationen, Geschichten, Bildern und Videos vom Berg versorgt. Neu in diesem Jahr: unser "Keller-Geflüster - Der Podcast der Erlanger Bergkirchweih". Die Redakteure Katharina Tontsch und Christoph Benesch verlegen ihr Aufnahmestudio auf den Berg, suchen sich täglich neue Gesprächspartner und bringen die Stimmung bis zu Ihnen nach Hause.


Noch mehr Wissenswertes über die Bergkirchweih finden Sie auf unserer Facebook-Seite "Der Berg ruft".

Klicken Sie auf den Play-Button und sehen Sie den Aufbau des Erlanger Riesenrads!

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