Vorbild in Ermreuth: Energiesparende Ferienhäuser

26.7.2016, 15:00 Uhr
 Vorbild in Ermreuth: Energiesparende Ferienhäuser

© Karl Heinz Wirth

Im Rahmen der Aktionswoche soll sich die Aufmerksamkeit landkreisweit auf den Schutz des Klimas richten, so Landrat Ulm. „Allein die Welt retten, das ist vielleicht ein bisschen viel verlangt, doch wenn es darum geht, unser Klima zu schützen, sind es häufig die kleinen Dinge, die in der Summe Großes bewirken“, meinte Ulm. Er erinnerte, dass sich gerade im Landkreis Forchheim die Hochwasserereignisse häuften. So wie im letzten Jahr, als auch Neunkirchen wieder betroffen davon war.

Was jeder tun kann, um dem Klima und letztendlich sich selbst etwas Gutes zu tun, davon konnte man sich bei dem Projekt der Ferienhäuser „Land hoch Drei“, das in Ermreuth Maßstäbe setzt, selbst überzeugen.

Hedwig Harbrecht stellte ihr Projekt vor. Die Lage des Grundstückes hat sie letztendlich bewogen, in Ermreuth zu investieren und Ferienhäuser unter dem Aspekt des Klimaschutzes zu bauen. Dies umzusetzen, sei nicht gerade leicht gewesen. Nach langen Diskussionen und durch die positive Haltung von Bürgermeister Heinz Richter konnte der Bauantrag für das moderne Konzept den Bauausschuss passieren, nach vier Monaten Genehmigungsverfahren im Dezember 2014 die ersten Module aufgestellt und im Frühjahr 2015 eröffnet werden. Die Wohnungen wurden unter Einhaltung der Wärmedämmwerte in Holzständerbauweise gefertigt. Die Räume sind mit LED-Leuchten und energiesparenden Geräten ausgestattet.

Wichtig bei diesem Projekt war der ökologische Aspekt. So erfolgt die Beheizung über Infrarot-Deckenstrahler und die Warmwassererzeugung mit Durchlauferhitzern. Mit Strom versorgt wird die Anlage mit einer 10 KW Photovoltaik Anlage und einem Energiespeicher, der 9,2 KW aufnimmt.

„Damit können wir die drei Ferienhäuser zu zirka 90 Prozent autark versorgen“, versicherte Peter Baumeister von der Sonnenschmiede in Dormitz. Dass dies keine billige Angelegenheit ist, zeigt sich auch am Preis von 28 000 Euro. Ein Teil der Energie wird direkt verbraucht, der Überschuss in Spitzenzeiten der Stromerzeugung durch eine intelligente Steuerung per Wechselrichter im Hauskraftwerk gespeichert und zu einem späteren Zeitpunkt wieder entnommen.

„Mit dem Bau der Anlage wurde eine Unabhängigkeit von konventionellen Energieträgern angestrebt und mit der Fertigstellung des Sonnenkraftwerks haben wir dieses Ziel erreicht“, berichtete Harbrecht. Die technischen Besonderheiten der Ferienhäuser erklärten anschließend Harbrecht und Baumeister. Die Gäste konnten sich direkt vor Ort bei den Mitarbeitern des Landratsamt Forchheim Christine Galster und Dominik Bigge vom Büro Klima und Energie zu Klimaschutzprojekten informieren.

Passend zum Thema Energie und Klima hatte der PopArt Künstler Hardy Kaiser seine „Kerle unter Strom“ und „Tikis“ installiert.

Noch bis 2. August finden im Rahmen der Klimaschutzwoche zahlreiche Veranstaltungen statt. Auf der Homepage: www.klimawoche.bayern.de können die genauen Termine eingesehen werden.

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