Waldweg führt in Bubenreuth nicht in den Wald

7.3.2018, 15:00 Uhr
Waldweg führt in Bubenreuth nicht in den Wald

© Klaus-Dieter Schreiter

Das Bauvorhaben einer Erlanger Immobilien- und Bauträgergesellschaft im Wald an der Ecke Rathsberger Steige/Waldstraße war zwar recht umstritten, denn mit zwölf Wohnungen und einer Tiefgarage ist es für die Gegend relativ groß. Doch mittlerweile fügt es sich zumindest optisch relativ gut in die Gegend ein. Um dem Bauunternehmen, das für die Immobilien- und Bauträgergesellschaft arbeitet, die Arbeiten etwas zu erleichtern, hatte die Gemeinde ihm seinerzeit zugestanden, einen Teil des Waldwegs mitzunutzen.

Weil man, wie Bauamtsleiter Michael Franz sagt, "nicht päpstlicher als der Papst" sein wollte, gibt es dafür jedoch keine schriftlichen Vereinbarungen. Schließlich habe man nicht wissen können, dass es einmal solche Probleme geben würde, sagt Franz. Denn inzwischen ist die Erlanger Immobilien- und Bauträgergesellschaft laut dem Bauamtsleiter insolvent, und ihr Bauunternehmen scheint nicht mehr so großes Interesse an der Baustelle zu haben. Der Wohnblock ist aber offenbar fertig und scheint komplett bezogen.

Allerdings ist der Waldweg während der Bauzeit laut Franz immer weiter abgegraben worden. Die Gemeinde hat ihn dann auf Anraten des Landratsamtes aus Sicherheitsgründen gesperrt. Nicht nur Spaziergänger hat die Sperrung getroffen, sondern auch die Waldbesitzer und einen Anlieger, der dort ein Wegerecht hat.

Weil sich der Zustand nicht geändert hat, habe die Gemeinde dem Bauunternehmen im Herbst letzten Jahres rückwirkend einen Bescheid "in nicht unerheblicher Höhe" zugestellt. Gegen diesen Bescheid nach dem Straßen- und Wegerecht einschließlich der Sondernutzungsgebühren hat das Bauunternehmen nun aber Klage eingereicht.

Weil es jedoch in der Klage keine Begründung gebe und das Gericht auch keine Frist dafür gesetzt habe, schwebe das Verfahren nun, sagt Michael Franz. Ob die Gemeinde Zivilklage gegen das Bauunternehmen einreichen könne, weil es den Weg kaputt gemacht habe, werde derzeit noch geprüft, sagt der Bauamtsleiter.

Außerdem hatte das Bauunternehmen nahe der Baustelle laut Franz zwei öffentliche Parkplätze zur Lagerung von Baumaterial gepachtet und die Pacht auch bezahlt. Jedoch sei der Vertrag ausgelaufen, Zahlungen würden nicht mehr fließen, doch auf beiden Stellplätzen würden noch immer Baumaterialien lagern. Auch dafür versucht die Gemeinde nun eine Lösung zu finden.

Wann der Waldweg aber wieder nutzbar ist steht völlig in den Sternen. Solange müssen Fußgänger und Fahrradfahrer den Umweg über den Friedhof nehmen. Die Waldbesitzer können nur über Rathsberg zu ihrem Forst kommen.

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