Was soll aus dem Erlanger Großparkplatz werden?

28.10.2016, 06:00 Uhr
Was soll aus dem Erlanger Großparkplatz werden?

© Landesgartenschau Bayreuth

Carina Drechsler und Clemens Heydenreich vom Freundeskreis stellten ihren bisherigen Plan vor. Dieser sieht hauptsächlich vor, den östlichen Teil des Wiesengrundes links der A 73 sowie den Großparkplatz am Rande der Altstadt für die Veranstaltung zu nutzen. Verknüpft werden soll dieses Areal nach der Idee der Befürworter mit bereits vorhandenen Grünflächen, etwa im Norden der Innenstadt, die bislang unzureichend ans städtische Naherholungsnetz angebunden seien. Eine entsprechende Bewerbung wurde eingereicht und bereits Anfang des Jahres von der zuständigen Jury für gut befunden.

Dennoch bleiben Zweifel, ob die Umsetzung der Idee für die Stadt vorteilhaft wäre. Eine entscheidende Rolle rund um die Debatte um die Landesgartenschau nimmt der Großparkplatz ein. Drechsler, die als Architektin im Rahmen ihrer universitären Abschlussarbeit selbst mit der Stadtentwicklung Erlangens beschäftigt war, sagt: "Der Großparkplatz ist, unabhängig von der LGS, ein Schlüsselgrundstück. Es wird in Zukunft mit Sicherheit etwas mit dem Gelände passieren – die Frage ist nur: was?"

In einer Schlüsselfunktion sehen jene Parkfläche auch die Gegner des Projektes, die sich in der anschließenden Diskussion zu Wort meldeten. Allerdings sehen sie durch die Idee, den Großparkplatz abzuschaffen und künftig lediglich noch auf ein Parkhaus zu setzen, den Einzelhandel in der Innenstadt gefährdet. Durch die Pläne des LGS-Freundeskreises würde die "natürliche Grenze" der Stadt gegenüber dem Westen aufgeweicht, hieß es aus der Runde in der lebhaft geführten, aber jederzeit sachlich gehaltenen Debatte.

Das jedoch sind Bedenken, die Clemens Heydenreich von den LGS-Freunden allenfalls bedingt gelten lassen will. Schon heute sei klar, dass sich das städtische Leben in Richtung Süden verlagern wird – nicht zuletzt durch den geplanten Umzug der Philosophischen Fakultät der Universität in den "Himbeerpalast".

Die Stadt werde sich in den kommenden Jahren definitiv spürbar verändern – und das unabhängig von der Landesgartenschau, ist er überzeugt. Das Projekt könne der Veränderung jedoch einen geeigneten Rahmen geben. Fest steht für die Anhänger aller Lager: Noch ist die Diskussion um die Landesgartenschau mit vielen Unbekannten ausgestattet. „Dennoch ist schon jetzt der richtige Zeitpunkt, um darüber zu sprechen“, so Grünen-Stadträtin Bianca Fuchs.

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