Verkehrsausschuss

Wegen StUB-Planungen: B4 zwischen Erlangen und Nürnberg soll Kreisstraße werden

Redaktion Erlanger Nachrichten

19.11.2022, 09:00 Uhr
Ortstermin des Zweckverbands StUB im Jahr 2018.

© Harald Sippel, NN Ortstermin des Zweckverbands StUB im Jahr 2018.

Die Mitglieder des Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschusses haben die Verwaltung beauftragt, die Herabstufung der Bundesstraße 4 (B4) im Stadtgebiet zur Kreisstraße vertieft zu prüfen.

Dies wäre eine wichtige Voraussetzung für weitere Planungen der künftigen Stadt-Umland-Bahn (StUB) und des Radschnellwegs nach Nürnberg entlang der heutigen B4. Damit könnten erhebliche Eingriffe in die Naturgebiete der Brucker Lache vermieden werden. Die Baulast würde dann auf die Stadt übergehen.

Die Brucker Lache entlang der Bundesstraße B4 ist ein Bannwald, das heißt, dieser Wald steht unter besonderem Schutz. In der landesplanerischen Beurteilung durch die Regierung von Mittelfranken im sogenannten Raumordnungsverfahren wurde dem Zweckverband deshalb einerseits die Aufgabe mitgegeben, Baumfällungen durch Nutzung des vorhandenen, straßenbegleitenden Weges und Bündelung mit dem geplanten Radschnellweg zu minimieren. Insbesondere seien Altbäume zu schonen.

Grünes Licht

Ein Rückbau von Fahrspuren der B4 wurde von anderer Seite hingegen aufgrund der Verkehrsbelastung der Straße als nicht einfach beurteilt. Der Erlanger Stadtrat hatte der Bauverwaltung im Anschluss empfohlen, in einer ergebnisoffenen Studie zu prüfen, ob und wie eine Bündelung der B4 und der künftigen Straßenbahntrasse umsetzbar ist. Dabei sollte auch untersucht werden, welche Möglichkeiten eine Reduzierung der vier Fahrspuren der Bundesstraße in dem Bereich bietet.

Wichtige Zwischenergebnisse zeigt nun das „Verkehrskonzept Erlangen Süd“: Demnach wäre zwischen den Bundesautobahnen A3 und A73 ein Rückbau von Teilen der westlichen Fahrbahn der B4 im Bereich der Brucker Lache zugunsten der Projekte StUB und Radschnellweg möglich, die notwendige Leistungsfähigkeit für den Kraftfahrzeugverkehr bliebe erhalten. Baulich müssten unter anderem die östliche Fahrbahn teilweise dreispurig ausgelegt werden. Teile der Verkehrsführung müssten geändert werden, beispielsweise durch eine ampelgeregelte Kreuzung anstelle der heute mittels einer Brücke geführten Südspange.

Da die Einstufung als Bundesstraße den Änderungen aber möglicherweise widerspricht, soll nun in einem nächsten Schritt die genaue Prüfung der Verkehrsbedeutung und der Netzfunktion dieses Straßenabschnittes erfolgen. Sollte der Abschnitt künftig abgestuft werden können, würde die Planungshoheit auf die Stadt Erlangen übergehen wie auch die Baulastträgerschaft.

Mit dem Beschluss hat der Ausschuss grünes Licht gegeben, die Detailverhandlungen zu führen.

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