Weltfrauentag: Kundgebung in Erlangen gegen patriarchale Zustände

8.3.2021, 19:30 Uhr
Weltfrauentag: Kundgebung in Erlangen gegen patriarchale Zustände

© Harald Sippel

Fehlende Anerkennung von Sorge- und Pflegearbeit und die fortschreitende neoliberale Ökonomisierung des Gesundheitssektors prangerten gestern die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kundgebung zum Weltfrauentag auf dem Schlossplatz besonders an. Die Corona-Pandemie führe deutlich vor Augen: „Es ist höchste Zeit, dass Menschen, die Sorgearbeit leisten, und auf Sorge Angewiesene die notwendige Unterstützung gemeinsam erstreiten“, sagte eine Sprecherin der Gruppe 8. März. Die Gruppe habe sich der bundesweiten Kampagne „Platz für Sorge“ angeschlossen und fordere eine an menschlichen Bedürfnissen ausgerichtete Pflege- und Sorgearbeit für alle.

Zahlreiche Unterstützerinnen und Unterstützer hatten sich versammelt, mehrere Aktivistinnen verschiedener Gruppierungen traten ans Mikrofon, um gegen die noch immer vorherrschenden patriarchalen Zustände in der Gesellschaft zu sprechen.

Jeden dritten Tag werde hierzulande eine Frau von ihrem (Ex)Partner ermordet. Erstarkende Rechte würden ein veraltetes und rassistisches Frauen- und Familienbild propagieren. 

Frauen würden häufig mehrfach diskriminiert - als Mütter, von ihrer Herkunft und Hautfarbe her, bei der Bildung. Insbesondere Mütter seien häufig finanziell schlecht abgesichert. Die Corona-Pandemie verstärke die traditionelle Rollenverteilung, Homeschooling werde zum Beispiel überwiegend von den Müttern übernommen. Covid 19 treffe nicht alle gleichermaßen.

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