Wie geht es weiter mit der Erlanger Innenstadt?

6.5.2021, 06:00 Uhr
Wie geht es weiter mit der Erlanger Innenstadt?

© Klaus-Dieter Schreiter

Für einen Neustart der Innenstadt fordern CSU und SPD nach Ende der Corona-Pandemie "kurzfristig" eine entsprechende Veranstaltung durchzuführen, die auf die Entwicklungen im Zuge der Corona-Pandemie reagiert. "In dieser sollen durch Expertinnen und Experten Impulse für die Zukunft der Innenstadt gegeben werden, aber auch Raum für Ideensammlung, Austausch und Vernetzung der Akteure in der Innenstadt sein", heißt es dazu in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

In die gleiche Kerbe schlagen FDP und Freie Wähler. Angesichts der eben erst vom Freistaat verkündeten Förderinitiative "Innenstadt beleben", für die Bayern bis zu 100 Millionen Euro zur Verfügung stellen will, sollte die Verwaltung "mit möglichst vielen Akteuren (vom Bestands-Einzelhändler über die Hauseigentümer, über die Kunden bis zu den Gastronomen) ein Konzept entwickelt, welches sich nachhaltig an den zukünftigen Nutzungen, Dienstleistungen und Sortimenten in unserer Innenstadt orientiert". Allerdings drängt die Zeit. So müssen die Kommunen bis 10. Juni ihren Bedarf bei den Bezirksregierungen angemeldet haben, um eine Chance zu haben, berücksichtigt zu werden. 

"Das, was vor Corona angegangen wurde, um den Strukturwandel in der Innenstadt zu begleiten – zum Beispiel die bisherigen Aktivitäten des Citymanagements und der Wirtschaftsförderung sowie die Städtebauförderung – ist auf dieses Tempo des Wandels nicht ausgelegt", so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Philipp Dees. "Viele Akteure haben sich in den letzten Wochen zu Wort gemeldet und Ideen für die Zukunft unserer Innenstadt vorgestellt", ergänzt die CSU-Kreisvorsitzende und Stadträtin Alexandra Wunderlich: "Wir wollen diese Akteure vernetzen und gemeinsam Ideen und Maßnahmen für die Zukunft der Innenstadt entwickeln. Es gilt, schnell eine gemeinsame Perspektive für die Innenstadt zu entwickeln."

Ziel solle es sein, darin sind sich CSU und SPD einig, die Innenstadt als Kern zu erhalten; "ein Kern, in dem sich die Menschen aus der ganzen Stadt weiterhin auf den Straßen und Plätzen, beim Einkaufen, in der Gastronomie und bei kulturellen Veranstaltungen begegnen. Dafür werde die Stadt über das bisher geplante Maß hinaus handeln müssen." Dazu sei man entschlossen so Wunderlich und Dees.

Freie Wähler und FDP wünschen sich in diesem Zusammenhang mehr personelle Ressourcen bei der Stadt, gegebenenfalls in Form einer Stabsstelle. "Inhaltlich haben wir uns schon seit geraumer Zeit intensive Gedanken darüber gemacht, mit welchem Alleinstellungsmerkmal wir als Stadt Erlangen uns von den zahlreichen anderen Städten abheben könnten", heißt es dazu in einer gemeinsamen Pressemitteilung. 

"Wir dürfen allerdings nicht mehr länger abwarten, sondern sollten spätestens jetzt handeln, wenn unsere Erlanger Innenstadt nicht weiter an Attraktivität verlieren soll: Leerstände jetzt und noch viel mehr in zeitnaher Zukunft ziehen in aller Regel weitere Leerstände nach sich. Ein solches Aussterben unserer Innenstadt müssen wir verhindern."

Um dies zu verhindern schlagen Freie Wähler und FDP einen Dreiklang aus Gesundheit, Sport und Kulinarik vor. "Gesundheit bietet sich in der Stadt Erlangen schon deshalb an, weil wir ja seit vielen Jahren als Medizin- und Gesundheitsstadt auftreten und wahrgenommen werden. Hierzu passt auch der Bereich Sport, unter den auch die Themen Fitness und Ernährung mit dem Thema Gesundheit eng zusammenhängen." Das Thema Kulinarik biete neben dem Aspekt gesunde Ernährung auch Lebens- und Genussart, heißt es weiter.

Entscheidend sei aber letztlich, "dass ein Konzept entwickelt wird, mit dem man private Investoren für ein solches Thema gewinnen und Bestandsinhaber integrieren kann". Darüber hinaus müsse das Konzept auch in die laufenden Überlegungen und Entwicklungen eingebunden werden, wie etwa die angedachte Verlängerung der Fußgängerzone bis Martin-Luther-Platz sowie die Neugestaltung der Plätze, mit den Vorgaben zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz.

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