Wie sich Dormitz für das Jahr 2030 rüstet

22.5.2017, 09:00 Uhr
Wie sich Dormitz für das Jahr 2030 rüstet

© Karl Heinz Wirth

Die Räte hatten das Büro Plan & Werk aus Bamberg beauftragt, ein integriertes Handlungskonzept für die Entwicklung der Gemeinde zu erstellen, das als Grundlage und Steuerinstrument einer nachhaltigen Dorfentwicklung dienen soll. Franz Ullrich von Plan & Werk stellte nun die Analyseergebnisse vor. Im Kern hat ISEK zwei Ziele und Arbeitsschritte erklärte Ullrich. Wir haben zuerst die Stärken, Schwächen und mögliche Perspektiven für die Entwicklung der Gemeinde analysiert.

So ist die Einwohnerzahl seit den 1970er Jahren stabil geblieben. Doch ist in der Gemeinde festzustellen dass die Altersstruktur der über 65-jährigen in den nächsten Jahren proportional stark ansteigen wird. Um dem entgegenzusteuern, muss der Zuwachs aus der Altersstruktur der 18-Jährigen erfolgen. Positiv festzustellen ist, dass die Zahl der Kinder unter drei Jahren stark angestiegen ist.

Verbauter Blick auf Kirche

So teilt die Hauptstraße den Ort in Klein- und Groß Dormitz. In der Betrachtung ging es nicht nur um die Baustruktur, sondern auch um die Freiräume. So sind die ehemalige Mälzerei, die Kirche und die Nepomukbrücke als ortsbildprägende Gebäude zu betrachten.

Dass der ungehinderte Blick auf die Kirche von Gebäuden verbaut ist, wird als Konfliktpunkt und bauliche Fehlentscheidung betrachtet. Negativ aufgefallen ist bei der Analyse, dass die Hauptstraße als Staub- und Lärmquelle wie auch die Sebalder Straße hinsichtlich ihrer Bedeutung nicht attraktiv sind. Fehlende Wegeverbindungen innerhalb des Ortes sollten geschaffen werden. Auch kleine Wege sind wichtig, die zur Sicherheit von Kindern und älteren Menschen beitragen. Beseitigung von Leerständen und Gebäuden mit gestalterischen Mängeln tragen zum Erscheinungsbild des Ortes bei. Im eigentlichen konzeptionellen Teil, so Ullrich, hieße das, für die auffallenden Konflikt- und Handlungsfelder eine konkrete inhaltliche Strategie und Prioritätenliste für die Umsetzung zu entwickeln.

ISEK wird damit zum Orientierungsrahmen für städtebauliche Projekte und Aktivitäten in den nächsten zehn bis 15 Jahren und ist somit eine wichtige Grundlage für eine zukunftsfähige Entwicklung der Gemeinde. Bürgermeister Holger Bezold sagte: "Es wird keine leichte Aufgabe alles zu bewältigen. Deshalb wollen wir die Zukunft gemeinsam gestalten unter dem Motto "Dormitz 2030".

Das setzt voraus, so Bezold, dass wir alle Bürger, Vereine und Institutionen in die Gestaltung unserer Gemeinde einbinden. "Mit ISEK legen wir den Grundstein für die Zukunft von Dormitz". Dormitz lässt sich nach außen betrachtet mit keinem Alleinstellungsmerkmal identifizieren. Ein zentraler Dorfplatz am Rathaus unter Einbeziehung der Linde und Kirchenstraße wäre als Dorfmittelpunkt erstrebenswert. Brachflächen und Leerstände sollten neuen Nutzungen zugeführt werden.

Bushaltestellen barrierefrei gestalten und Wohnraum für alle Generationen und Einkommensgruppen schaffen. Unabhängig einer Realisierung der Ortsumgehung sollte über eine Attraktivität der Hauptstraße nachgedacht werden erklärte Bezold.

Viele Vorschläge und Ideen hatten auch die Ratsmitglieder, die mit Beiträgen zu einer gestalterischen Aufwertung des Sportgeländes, zu Bürgerpark mit Kneipp-Anlage für Senioren, zu neuem Kita-Standort, einem anderen Standort für den Bauhof oder zu "sind die Trafohäuser noch notwendig" überlegenswerte Vorschläge in die Diskussion einbrachten.

Der für die Gemeinde wichtige Gebäudebestand sollte aufgewertet und wenn nötig umgebaut werden, in bestimmten Fällen sollte aber auch über den Rückbau leerstehender und dauerhaft nicht mehr benötigter Gebäude nachgedacht werden. So könnten neue Freiräume entstehen wo attraktive Konzepte umgesetzt werden könnten.

Dieser Prozess wird von Mandatsträgern, Bürgern, Projektbegleitern, aber auch ehrenamtlich Engagierten einiges abfordern. Dormitz hat ein großes Plus, dies sollten wir für uns nutzen. "Das Ziel scheint es wert zu sein, geht es doch um nicht weniger als um die Zukunft von "Dormitz 2030" sagte Bürgermeister Bezold.

Franz Ullrich von Plan & Werk wird die Anregungen und Vorschläge aus dem Gremium in die Vorstellung einarbeiten und in einer Versammlung den Bürgern vorstellen und mit ihnen diskutieren.

Der geplante Neubau der Aussegnungshalle in Dormitz wurde durch das Büro Rosbigalle mit Gewerk übergreifenden Bauleistungen ausgeschrieben.

Zwei Bewerber

Zwei Bewerber haben ein Angebot abgegeben. Davon erhielt nach Prüfung das wirtschaftlichste Angebot der Firma Bau Distler aus Dormitz mit 144 991,42 Euro ohne Kühlung den Zuschlag. Der Gemeinderat beschloss den Auftrag an den wirtschaftlichsten Anbieter zu vergeben. Ebenso wurde der Einbau von Akustikdecken in zwei Räumen im Kindergarten an den günstigsten Anbieter die Firma Bischof aus Pretzfeld zum Preis von 6451,89 Euro durch den Gemeinderat beschlossen.

Im Kindergarten soll die Fischegruppe mit neuen Möbeln ausgestattet werden, da die vorhandenen Möbel nach über 20 Jahren sehr abgenutzt sind. Von zwei Vergleichsangeboten erhielt die Firma Eibe mit 6961,39 Euro den Zuschlag. Die Räte stimmten dem Beschluss einstimmig zu.

Sollten noch Mittel zur Verfügung stehen wird auch der Fußboden erneuert erklärte Bürgermeister Bezold.

 

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