Lenkungsgruppe

Wie soll Herzo im Jahr 2030 aussehen?

10.1.2018, 19:06 Uhr
Wie soll Herzo im Jahr 2030 aussehen?

© Foto: mk

Bei einem Pressegespräch im Rathaus wurde erläutert, um was es genau geht. "ISEK stellt eines der zentralen Planungsinstrumente für die Entwicklung unserer Stadt dar", sagte Bürgermeister German Hacker. Es gelte, Entwicklungsziele aufzustellen und eine stimmige Vision zu erarbeiten, was und wie Herzogenaurach im Jahr 2030 und darüber hinaus sein soll. Daher der Name: ISEK Herzogenaurach 2030plus.

Der Stadtrat hatte im Sommer 2017 beschlossen, einen ISEK-Prozess zu starten, so wie es viele anderen Kommunen schon tun. Sinn und Zweck ist nicht, ein Konzept bloß für den Aktenschrank zu erstellen. "ISEK ist Voraussetzung für Fördermittel bei der Städtebauförderung, außerdem ist es eine gute Vorarbeit für die Überarbeitung der Flächennutzungspläne", so Hacker.

Federführend bei dem Prozess, für den insgesamt rund 90 000 Euro bereit gestellt worden sind, ist das Leipziger Planungsbüro "Büro für urbane Projekte". Schon in den vergangenen Monaten hat das Büro viele Daten gesammelt, um in der zweiten Jahreshälfte das fertige ISEK Herzogenaurach 2030plus präsentieren zu können.

Innerhalb der Stadtverwaltung ist es das Trio Anja Wettstein, Kathleen Schüßler (beide Planungsamt) und Judith Jochmann (Stadtmarketing), das sich um die praktische Durchführung kümmert. "Wir wünschen uns, dass sich möglichst viele interessierte Bürger beteiligen", betonte Anja Wettstein. Jeder, der Ideen hat oder konkrete Problemstellungen sieht, darf und soll teilnehmen. Für diese Zwecke hat die Stadt mit dem Leipziger Büro drei Angebote entwickelt (siehe Kasten).

Allerdings soll es in dem Prozess nicht darum gehen, bereits vom Stadtrat gestellte Weichen wieder komplett in Frage zu stellen. Die beschlossenen Ausweisungen von Bau- und Gewerbegebieten im Stadtnorden sind also gesetzt, diskutiert werden kann aber beispielsweise, was sich langfristig aus diesen Gebietsentwicklungen ergeben könnte.

Die möglichen Themenfelder: Wohnen und Städtebau, Wirtschaft und Beschäftigung, Mobilität/technische Infrastruktur, Landschaft/Freiraum, Sozialthemen, Kultur/Tourismus, Kommunikation, Demografie.

Gesammelt und sortiert werden alle Denkanstöße durch eine Lenkungsgruppe, die aus Vertretern des Rathauses und des "Büros für urbane Projekte" besteht. In enger Rückkoppelung mit dem Stadtrat und seinen Ausschüssen soll dann das Entwicklungskonzept entstehen.

Ob es bei abstrakten (und wenig aussagekräftigen) Formulierungen über die künftige Stadtentwicklung bleibt, oder konkrete und bindende Richtungsweisungen zu lesen sein werden, das dürfte eine spannende Frage sein, wenn der Abschlussbericht präsentiert wird. Insgesamt ist die Aufgabe sehr weit gespannt. Es geht um die Einbindung der Stadt in die Region, das Stadtgebiet selbst und dann noch einmal um die Innenstadt (siehe Grafiken oben).

Bürgermeister German Hacker wies gestern darauf hin, dass es sich bei ISEK nicht um ein formales Planungsinstrument handelt, so wie etwa ein Planfeststellungs- oder ein Flächennutzungsverfahren mit den vorgeschriebenen Formen der Öffentlichkeit. "Es handelt sich bei ISEK um ein informelles Instrument." Ein Verfahren also, das das Planungsrecht nicht vorschreibt, aber Stadt und Stadtrat gerne nutzen, um für ihre Entscheidungen weitere Grundlagen zu haben.

Bis März wird es bei "ISEK Herzogenaurach 2030plus" im Wesentlichen drei Möglichkeiten für die Bürger geben, sich mit Ideen und Vorschlägen einzubringen.

Bei einem "Ersten öffentlichen Forum" werden zunächst grundlegende Informationen zu ISEK gegeben. Zudem sollen erste Thesen zur Stadtentwicklung vorgestellt werden. Zeit und Ort: Donnerstag, 25. Januar, um 19 Uhr im Jugendhaus rabatz.

Bei einem "Ideen-Amt" in der Altstadt wird es vor allem um Ideen für die Entwicklung der Altstadt und der erweiterten Innenstadt gehen. Auf den ISEK-Faltblättern, die dieser Tage überall verteilt werden, ist ein "Ideen-Zettel" abgedruckt. Diesen können die Bürger in das temporäre "Ideen-Amt" mitbringen, am besten ausgefüllt. Wann und wo? Das "Ideenamt" wird am Freitag, 26. Januar, am Samstag, 27. Januar, und Montag 29. Januar, von jeweils 9 bis 19 Uhr im früheren Turmkämmerla/Wein&Fein in der Hauptstraße 45 öffnen.

Um die gesamte Stadtentwicklung der nächsten Jahre soll es dann bei zwei öffentlichen "Denkwerkstätten" gehen. Es geht um die "konzeptionelle Ausrichtung der Stadt". Ort und Zeit: Donnerstag, 22. Februar, und Dienstag, 6. März jeweils um 19 Uhr im Jugendhaus rabatz. Hier wird eine kurze Anmeldung erbeten, per Mail an isek@herzogenaurach.de oder (0 91 32) 90 12 44.

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