Expertin erklärt

Woher kommt das Erlanger Trinkwasser?

26.7.2021, 14:30 Uhr
Hahn auf, Wasser raus. So einfach kommen wir zu Trinkwasser. Doch was geschieht im Hintergrund?

© Patrick Pleul/dpa Hahn auf, Wasser raus. So einfach kommen wir zu Trinkwasser. Doch was geschieht im Hintergrund?

Frau Kowol-Wagner, woher kommt das Wasser, dass aus den Erlanger Wasserhähnen fließt?

Kowol-Wagner: Das Erlanger Trinkwasser kommt zum größten Teil (etwa 2/3) aus sehr nahen, regionalen Wasser-Gewinnungsgebieten. Ein Gebiet befindet sich - östlich gelegen – im Buckenhofer Forst, das zweite liegt nördlich von Alterlangen im Erlanger Nordwesten.


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Daneben werden weitere Mengen aus dem Bereich der Lech-Donau-Mündung vom Zweckverband Wasserversorgung fränkischer Wirtschaftsraum bezogen. Nachdem der Süden Bayerns deutlich wasserreicher ist, als die nordbayerische Region, wurde hier ein zusätzliches Standbein geschaffen, um beispielsweise auch in trockeneren Jahren die Wasserversorgung Erlangens sicherzustellen.

Was ist nötig um das Wasser so aufzubereiten, dass es zu Trinkwasser wird?

Woher kommt das Erlanger Trinkwasser?

© Glasow Fotografie

Kowol-Wagner: Das Erlanger Trinkwasser enthält vor der Aufbereitung lediglich leicht erhöhte Eisen- und Mangankonzentrationen. Diese Stoffe können bei Kontakt mit Sauerstoff zu einer Trübung im Trinkwasser oder Ablagerungen in Rohrleitungen führen. Um das zu vermeiden, wird das Rohwasser in einer Aufbereitungsanlage belüftet und über Kiesfilter geleitet. Die Belüftung dient unter anderem dazu, die im Rohwasser enthaltene, überschüssige Kohlensäure zu entfernen, um so mögliche Korrosionen im Trinkwassernetz zu vermeiden.

Wie schafft es das Wasser zum Endverbraucher?

Kowol-Wagner: Das Erlanger Trinkwasser wird über ein etwa 500 Kilometer langes Verteilungsnetz an die Erlangerinnen und Erlanger geliefert. In Erlangen direkt durch die ESTW, in den Ortsteilen Eltersdorf, Tennenlohe, Frauenaurach, Hüttendorf, Kriegenbrunn und Neuses durch den Zweckverband zur Wasserversorgung der Eltersdorfer Gruppe.

Wasserschlucker Privathaushalte

Wie viel Wasser wird im Jahr von den Erlangern verbraucht?

Kowol-Wagner: Im Versorgungsbereich der Erlanger Stadtwerke werden pro Jahr etwa 6,2 Millionen Kubikmeter Wasser verbraucht (1 m³ = 1.000 Liter).

Wer sind die größten "Wasser-Schlucker" im Stadtgebiet?

Kowol-Wagner: Tatsächlich stellen die privaten Haushalte mit einem Verbrauch von etwa 70 Prozent der Gesamtmenge die größte Gruppe der Trinkwassernutzer dar. Die verbleibenden rund 30 Prozent werden von Industrie- und Gewerbeunternehmen sowie öffentlichen Einrichtungen benötigt.

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