Zollhausplatz in Erlangen soll ein "Klimaplatz" werden

20.10.2019, 06:00 Uhr
Zollhausplatz in Erlangen soll ein

© Foto: Berny Meyer

Kleinere kosmetische Eingriffe am östlichen Tor zur Innenstadt gab es bereits in den vergangenen Jahren. 2014 und 2015 wurden beispielsweise das Buswartehäuschen und die Trafostation erneuert. Doch bei dem städtebaulich nicht ganz unwichtigen Platz will man jetzt richtig hinlangen und Nägel mit Köpfen machen. Das wurde in der jüngsten Sitzung des Umwelt-, Verkehrs- und Planungsausschusses so beschlossen.

"Klima" ist gegenwärtig der zentrale Begriff allerorten. Was Wunder also, dass auch die Neugestaltung des Platzes ganz darauf Bezug nehmen will. Denn die Pläne sehen vor, aus dem recht tristen Areal auch einen "wichtigen Baustein der städtischen Maßnahmen und Projekte unter dem Aspekt des ausgerufenen Klimanotstandes" zu machen.


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Demnach wird der Boden weiträumig entsiegelt und von der Asphaltschicht befreit, so dass größere Grünflächen geschaffen werden können und das Ganze zu einem "grünen und belebten ‚Klimaplatz‘ mit hoher Aufenthaltsqualität" gestaltet werden kann, wie es hieß. Vorgesehen sind unter anderem grüne und "intensiv bepflanzte Inseln", so dass letztlich "wichtige fußläufige Bewegungslinien" und die "Querung der Busse" erhalten bleiben. Auch auf die Nutzung als Zollhaus-Festplatz" muss künftig nicht verzichtet werden.

Zur Gebbertstraße hin ist ein kleiner Pavillon mit öffentlicher WC-Anlage und geschützten Buswartebereichen geplant. Das Pavillondach kann über Sitzstufen, die zum Platz hin ausgerichtet sind, begangen werden. Vorgesehen sind neben jenen begrünten Inseln auch Wasserspiele. Während der Planung stellte sich allerdings heraus, dass für eine nachhaltige Lösung auch Teile der Werner-von-Siemens-Straße sowie der Luitpoldstraße in die Umgestaltung einbezogen werden sollten. Ansonsten gäbe es wohl "keine langfristig befriedigende Lösung". Vorgesehen ist in dem Zusammenhang auch, die Werner-von-Siemens-Straße im Bereich des Platzes auf eine Busspur zu verengen.

Wünsche und Ideen auch "umfassender Bürgerbeteiligung"

Bau- und Planungsreferent Josef Weber erinnerte noch einmal daran, dass dieser Sache eine "umfassende Bürgerbeteiligung" in 2018 vorausging. Bürgerinnen und Bürger hatten schließlich die gute Möglichkeit, ihre Wünsche und Vorstellungen zu einem neuen Zollhausplatz in mehreren Workshops zu äußern — dabei kam immer wieder der Wunsch nach mehr "Grün" auf. Das Ganze wurde dann mit dem beauftragten Planungsbüro diskutiert und ausgewertet.

"Der Platz verbessert zum einen das Mikroklima in der Stadt, zum anderen schaffen wir auf einer bislang versiegelten Fläche Raum für mehr Grün. Der Platz zeigt, wie wir Stadträume an den Klimawandel anpassen und die Kommune klima-freundlicher gestalten können", so Oberbürgermeister Florian Janik.

Los geht die Planung ab 2020

Mit der Planung soll es 2020 losgehen. Die Umbauarbeiten werden dann 2021/22 über die Bühne gehen. Die gesamten Kosten werden nach derzeitigem Stand auf etwa 3,86 Millionen Euro angesetzt. Die Stadtoberen gehen davon aus, dass hier eine Förderung aus dem Programm "Soziale Stadt" durch Bund und Land von bis zu 60 Prozent der förderfähigen Kosten möglich ist.

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