Ab Samstag

Erst Erlangen, dann Nürnberg, jetzt Fürth: Die Maskenpflicht fällt

11.6.2021, 12:14 Uhr
Bald können die Schilder in der Innenstadt abgenommen werden: Ab Samstag ist die Maskenpflicht in der Fürther City hinfällig.

© Hans-Joachim Winckler, NN Bald können die Schilder in der Innenstadt abgenommen werden: Ab Samstag ist die Maskenpflicht in der Fürther City hinfällig.

Es ist eine Kehrtwende innerhalb weniger Tage: Erst am Dienstag war eine Allgemeinverfügung in Kraft getreten, mit der die Stadt die Maskenpflicht in der Fürther City bis einschließlich 4. Juli verlängert hat. Nun hat die Verwaltung bekanntgegeben, dass man doch nicht daran festhalten will. Am Donnerstag hat man sich dazu entschlossen, dass die Menschen ab Samstag, 0 Uhr, keine Mund-Nase-Bedeckung im Zentrum mehr tragen müssen.

Damit orientiert sich Fürth an den Nachbarstädten Nürnberg und Erlangen. Nürnberg hatte kürzlich eine Allgemeinverfügung nicht verlängert, in Erlangen fiel die Anordnung Mitte vergangener Woche wegen der niedrigen Sieben-Tage-Inzidenz.

Dieser Wert gab nun auch in Fürth den Ausschlag: Stand Freitag war er bei 18,7 und damit erstmals unter der Schwelle von 20. Die Inzidenz liege inzwischen, so der Fürther Ordnungsamts-Chef Jürgen Tölk, unter dem bayerischen Schnitt (Freitag: 22,1). Am Montag, als die Allgemeinverfügung erlassen wurde, sah das noch anders aus: In Fürth vermeldete das RKI einen Wert von 29,6, für den Freistaat dagegen 24,6 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. "Aus unserer Sicht ist die Notwendigkeit für die Maskenpflicht in der Innenstadt nicht mehr gegeben", sagt Tölk. Er hatte vor wenigen Tagen im Gespräch mit den FN bereits angekündigt, dass die Stadt nachsteuern und die Anordnung aufheben werde, sobald kein Bedarf mehr da ist.

Viele Fürtherinnen und Fürther hatten in den sozialen Netzwerken ihrem Unverständnis über die neue Allgemeinverfügung Luft gemacht. "Ich möchte nicht sagen, dass wir auf die Beschwerden der Bevölkerung reagiert haben, aber man muss zur Kenntnis nehmen, dass nach einer so langen Zeit des Lockdowns und der Beschränkungen keine große Bereitschaft mehr vorhanden ist, die Maskenpflicht in der Innenstadt zu akzeptieren", so Tölk. Hinzu komme, dass es den Menschen nicht vermittelbar sei, wenn "innerhalb der Städteachse ein vergleichbares Infektionsgeschehen" herrscht, sie aber unterschiedliche Regeln einhalten müssen.

Auch das ausbleibende Ansteigen der Inzidenz nach dem Kleeblatt-Aufstieg ist Jürgen Tölk zufolge ein Indiz dafür, "dass die Maskenpflicht in der Innenstadt nicht so entscheidend sein mag". Zahlreiche Fans hatten am Stadion und in der City - teils ohne Maske und Abstand - gefeiert. Dass es danach nicht mehr Corona-Neuinfektionen gegeben hat, veranlasste OB Thomas Jung, einen Brief an Gesundheitsminister Jens Spahn zu schreiben. Darin regte er eine Untersuchung dieses Phänomens an.

Bestehen bleibt - wie in Nürnberg - das Alkoholkonsumverbot in der Innenstadt. Es gilt auf dem Bahnhofplatz sowie in der angrenzenden Gustav-Schickedanz-Straße bis zur Adenaueranlage, auf der Fürther Freiheit, in der Friedrichstraße (auf Höhe der Freiheit und der Neuen Mitte), in der Fußgängerzone (Schwabacher Straße) und in der Rudolf-Breitscheid-Straße (von der Schwabacher Straße bis zum Paradiesbrunnen) sowie am Kohlenmarkt, in der Königstraße (vom Obstmarkt bis zur Brandenburger Straße) und in der Ludwig-Erhard-Straße.

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