Fall von Hasenpest in Franken: Gefahr auch für Menschen

20.4.2019, 15:43 Uhr
Fall von Hasenpest in Franken: Gefahr auch für Menschen

© Jens Büttner/dpa

Sie wirken krank, schwach, apathisch, ihr Gang schwankt. Tularämie, auch Hasenpest genannt, ist eine Krankheit, die besonders Kaninchen und andere Nager regelrecht dahinsiechen lässt. Erst verlieren die Tiere ihre natürliche Scheu, oft sterben sie wenig später. Bei einem Feldhasen, den ein Jäger in Hammelburg (Landkreis Bad Kissingen) tot entdeckte, wurde eben jene Bakterieninfektion jetzt nachgewiesen.

Die Krankheit ist von Tieren auf Menschen übertragbar - und das auf vielfältige Weise. Etwa über Kontakt mit der Haut oder den Schleimhäuten, durch den Verzehr von nicht durcherhitztem Fleisch, das Einatmen von kontaminierten Staub oder durch Stiche von blutsaugenden Insekten. Betroffene bekommen erst Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, oft schwellen die Lymphknoten schmerzhaft an. Meist, sagen Experten, ist die Krankheit gut behandelbar. "In seltenen Fällen kommt es jedoch zu Todesfällen", teilt das Bad Kissinger Landratsamt mit. Von einer Übertragung von Mensch zu Mensch seien keine Fälle bekannt, so die Behörde. 

Auch deshalb veröffentlichte das Landratsamt jetzt Verhaltenstipps. Das zuständige Veterinäramt empfiehlt:

  • In freier Natur aufgefundene kranke oder verendete Feldhasen oder Wildkaninchen sollten keinesfalls berührt werden.
  • Auch Hunde sollten keinen Kontakt zu solchen Tieren haben.
  • Direkter Kontakt mit Ausscheidungen, Blut und Organen von Wildtieren ist zu vermeiden.
  • Jäger sollten beim Umgang mit erlegten Feldhasen oder Wildkaninchen Mundschutz und Einmalhandschuhe tragen und sich nach der Arbeit die Hände gründlich reinigen und desinfizieren.
  • Beim Aufbrechen von Feldhasen und Wildkaninchen ist auf bedenkliche Merkmale wie Milz-, Leber- oder Lymphknotenschwellungen zu achten. Im Verdachtsfall ist ein amtlicher Tierarzt heranzuziehen, das Wildbret darf nicht als Lebensmittel verwendet werden. Die Tierkörper sollten dem Veterinäramt zur weiteren Untersuchung zur Verfügung gestellt, ansonsten ausschließlich über die Tierkörperbeseitigungsanstalt entsorgt werden.
  • Wildbret von Feldhasen und Wildkaninchen darf nur gut durchgegart verzehrt werden. Die bei der Zubereitung des Wildbrets benutzten Gegenstände (Messer, Schneidbretter) sollten danach mit heißem Wasser gründlich gereinigt und desinfiziert werden.
  • Jäger und andere Personen mit Kontakt zu Wildtieren sollten bei unklaren Erkrankungen einen Arzt aufsuchen und diesen hierauf hinweisen.

 

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