Fasching oder Corona-Demo? Über 100 Menschen ziehen verkleidet durch Würzburg

15.2.2021, 20:09 Uhr
Etwa 130 Menschen, teilweise verkleidet, versammelten sich am Nachmittag in der Würzburger Innenstadt.

© NEWS5 / Höfig, NEWS5 Etwa 130 Menschen, teilweise verkleidet, versammelten sich am Nachmittag in der Würzburger Innenstadt.

Es waren etwa 130 Demonstranten, die sich am Montagnachmittag mit Kostümen, Musik und Luftballons auf den Weg durch Würzburg machten: "Eltern stehen auf", heißt die Initiative, die sich vergangenes Jahr gegründet hat und die Corona-Maßnahmen und den "Impfwahn" kritisiert. Am Rosenmontag hatten sie ursprünglich einen Faschingsumzug geplant - trotz Pandemie und geltender Kontaktbeschränkungen.

Das erlaubten die Behörden nicht. Stattdessen meldete die Gruppe eine Kundgebung an, die sich allerdings auf den ersten Blick kaum von einem Rosenmontagszug unterschied. Viele der Teilnehmer erschienen kostümiert, aus Boxen dröhnte Musik, Passanten wurden mit einem lauten "Helau" bedacht.

"Faschingscharakter"?

Der Aufzug konnte laut Polizei größtenteils "störungsfrei" durchgeführt werden, die meisten Anwesenden trugen Masken. Nach einer Zwischenkundgebung am Unteren Markt mussten die Einsatzkräfte allerdings etwas härter durchgreifen. Auf der alten Mainbrücke hatten Gegendemonstranten eine Blockade vorbereitet. Die wurde von der Polizei verhindert, vereinzelt durch "unmittelbaren Zwang in Form von einfacher körperlicher Gewalt", wie es in einer Pressemitteilung heißt.

Doch was unterscheidet eine Kundgebung von einem Faschingsumzug? Eine endgültige Entscheidung hat die Polizei noch nicht getroffen: "Ob das, wie es abgelaufen ist, tatsächlich Faschingscharakter hat, muss im Nachgang geprüft werden", sagte Pressesprecher Andy Laacke der Agentur News5.


Hier geht es zu allen aktuellen Polizeimeldungen.