"Fastnacht in Franken": Wie wird das TV-Event aussehen?

26.9.2020, 05:53 Uhr

© Foto: Stefan Hippel

Auf der Homepage des Fastnachts-Verbands Franken (FVF) ist noch die Online-Kartenreservierung freigeschaltet. Demnach können sich Faschingsfans bis 30. September für "Fastnacht in Franken" bewerben, jene beliebte TV-Prunksitzung, die jedes Jahr in Veitshöchheim aufgezeichnet wird und die der größte Quotenhit des Bayerischen Rundfunks ist.

Angesichts der Corona-Pandemie dürfte dieses System inzwischen allerdings Makulatur sein. Erstmals in seiner Geschichte wird "Fastnacht in Franken" nicht live gesendet werden und es ist auch die Frage, ob Veitshöchsheims Mainfrankensäle der geeignete Drehort sind.


Corona-Gefahr! Erstmals keine Live-Sendung zu "Fastnacht in Franken"


Sicher ist nur, dass die erfolgreiche Sendung, die in diesem Jahr von 3,8 Millionen Zuschauern gesehen wurde und deren Einschaltquote in Bayern bei 49,7 Prozent lag, am 5. Februar 2021 ausgestrahlt werden kann. "Alles andere ist zurzeit Spekulation", sagt Norbert Küber, stellvertretender Studioleiter des BR-Studios Franken, das die Sendung in Kooperation mit dem Fastnachts-Verband produziert. Niemand könne einschätzen, wie die Situation Anfang kommenden Jahres aussehen werde.

Küber verweist in diesem Zusammenhang auf die Tatsache, dass Veitshöchheims Nachbarstadt Würzburg derzeit ein Corona-Hotspot ist, in dem die Quote von Neuinfektionen zeitweise deutlich über dem kritischen Wert von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche lag. Wäre die Lage kurz vor dem Drehtermin in Veitshöchheim ähnlich kritisch, könnte das die komplette Produktion gefährden.

"Stellen Sie sich vor, ein Künstler würde am Donnerstag positiv auf Corona getestet werden, dann wäre womöglich am Freitag das komplette Team in Quarantäne. Das ist einfach zu riskant", sagt Bernhard Schlereth, Ehrenpräsident des FVF und künstlerischer Leiter der Sendungen. Deshalb überlege man gerade, ob man Einzelauftritte zusammenschneide oder sogar einen Gardeauftritt im Rokokogarten Veitshöchheim drehe.

Viele weitere Fragen werden derzeit von den Verantwortlichen des BR und des Fastnachtsverbands diskutiert – zum Beispiel, wie eine Choreographie für Tanzmariechen aussehen könnte, bei der die vorgeschriebenen Mindestabstände eingehalten werden können. Oder wie eng die Musiker des Orchester zusammensitzen dürften.


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Diesmal ohne Politprominenz

Wir werden machen, was geht", sagt Schlereth. Denkbar sei vielleicht eine Aufzeichnung in den Mainfrankensälen mit deutlich weniger Publikum – und auf jeden Fall ohne die sonst so rege vertretene Politprominenz in den ersten Reihen. "Vielleicht können wir etwas mit Doubles machen", erklärt der fränkische Fastnachts-Funktionär. Nach einem Treffen mit den Künstlern, die 2021 auf der Bühne stehen sollen, sei jedenfalls klar, dass alle hochmotiviert seien und in diesen Zeiten "dankbar für jeden Auftritt" wären.

Auch für die weiteren Faschingssendungen des BR gilt laut Norbert Küber derzeit das Lotto-Motto "Alle Angaben ohne Gewähr", wobei man aber auch hier an den Sendeterminen festhalten will. Unter anderem stehen der "Närrische Jahresrückblick" am 28. Dezember, die "Närrische Weinprobe" am 8. Januar und eine Sendung mit dem närrischen Nachwuchs am 14. Februar auf dem Sendeplan.

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