Felder in Flammen: Trockenheit sorgt für zahlreiche Brände

25.7.2019, 13:54 Uhr
Immer wieder hatte die Feuerwehr in den vergangenen Tagen mit teils großflächigen Bränden wie hier bei Neustadt zu kämpfen.

© Oliver Acker Immer wieder hatte die Feuerwehr in den vergangenen Tagen mit teils großflächigen Bränden wie hier bei Neustadt zu kämpfen.

Die Hitze hält an, und mit den Temperaturen steigt auch die Waldbrandgefahr in der Region. Für große Teile Frankens und der Oberpfalz gilt die höchste oder zweithöchste Warnstufe des Deutschen Wetterdienstes - der Norden Bayerns gehört damit gerade zu den am meisten gefährdeten Regionen in ganz Deutschland.

Feuer durch landwirtschaftliche Maschinen

In mehreren Landkreisen haben sich in den vergangenen Tagen bereits zahlreiche, teilweise großflächige Brände entzündet. In Baudenbach im Landkreis Neustadt-Aisch/Bad Windsheim gingen innerhalb von zwei Tagen mehrere Hektar in Flammen auf, beide Male hatten sich die Brände auf einem Getreidefeld entzündet. Im nahe gelegenen Neidhardswinden fing bei Arbeiten auf einem Feld eine Ballenpresse Feuer, auch hier breiteten sich die Flammen auf etwa einem Hektar aus.

Rund um Neumarkt war die Feuerwehr am Mittwoch alleine drei Mal im Einsatz. Zwischen Lengenfeld und Velburg setzte in durch einen Mähdrescher ausgelöstes Feuer zwei Hektar in Brand. Ein technischer Defekt war laut Polizei der Auslöser. Bei Breitenbrunn brannte am selben Tag ein halber Hektar, bei Parsberg ging ein Traktor in Flammen auf und brannte vollständig aus. Der Sachschaden beträgt etwa 40.000 Euro. Durch landwirtschaftliche Arbeiten ging auch ein Feld bei Raitenbuch teilweise in Flammen auf, bei Oberbuchfeld wurden etwa 2,5 Hektar zerstört. Da die Felder bereits abgeerntet waren, hält sich der Sachschaden in Grenzen: Er beläuft sich insgesamt auf etwa 700 Euro.

Die Rauchsäule eins Feldbrandes bei Adelsdorf war bis Bamberg sichtbar.

Die Rauchsäule eins Feldbrandes bei Adelsdorf war bis Bamberg sichtbar. © Niko Spörlein

Auch in Adelsdorf im Landkreis Erlangen-Höchstadt war es ein defekter Mähdrescher, der für einen Großeinsatz der Feuerwehr sorgte: Nachdem die Maschine Feuer gefangen hatte, breitete sich dieses auf eine Fläche von etwa fünf Hektar aus. Mehrere umliegende Feuerwehren sowie Landwirte mit Güllefässern halfen bei den Löscharbeiten, die B470 musste für etwa zwei Stunden gesperrt werden.

Im Landkreis Ansbach setzte ein Landwirt im Leutershausener Ortsteil Brunst beim Umpflügen eines Stoppelfeldes eine Fläche von zwei Fußballfeldern in Brand. Durch einen herausgeschleuderten Stein war ein Funken entstanden, der ausreichte, um die trockenen Stoppel zu entzünden. Der Mann am Steuer war allerdings geistesgegenwärtig genug, um größeren Schaden zu verhindern: Er zog eine Schneise zwischen dem brennenden Feld und einer nahe gelegenen Obstwiese und verhinderte so, dass das Feuer auf die dortigen Bäume übergriff.

Regierungsbezirke setzen Luftbeobachter ein

Ähnliche Ursachen sorgten auch im Landkreis Kehlheim für Brände. Ein abgeerntetes Getreidefeld bei Buch wurde am Mittwoch auf etwa 10.000 Quadratmetern eingeäschert, als Ursache vermutet die Polizei einen Funkenschlag bei Drescharbeiten. In den Mittagsstunden des Mittwochs wurde außerdem ein rund sechs Hektar großes Feld bei Wörth am Main im Landkreis Miltenberg zum Raub der Flammen.

Um beginnende Brände frühzeitig zu erkennen, setzt die Regierung von Oberfranken Flugzeuge zur Luftbeobachtung ein.

Um beginnende Brände frühzeitig zu erkennen, setzt die Regierung von Oberfranken Flugzeuge zur Luftbeobachtung ein. © Peter Stollberg/Regierung Oberfranken

Wegen des anhaltenden trockenen Wetters und der damit verbundenen hohen Waldbrandgefahr haben einige Regionen besondere Maßnahmen ergriffen. Die Regierungen von Ober- und Mittelfranken haben für besonders gefährdete Waldgebiete den Einsatz von Luftbeobachtern angeordnet. Die Luftrettungsstaffeln Bayern und Mittelfranken führen Beobachtungsflüge durch, an Bord befinden sich neben den Piloten ausgebildete Luftbeobachter, die die Wälder aus der Luft auf mögliche Brandgefahren hin absuchen.


Klimaforscher warnen vor mehr und längeren Hitzewellen


Auch die Bevölkerung ist gefragt, um Brände zu verhindern. Schon ein Funke oder eine weggeworfene Zigarettenkippe können Gras, Nadelstreu und am Boden liegende Zweige entzünden und ein folgenschweres Feuer auslösen. Wegen des Risikos durch heiße Fahrzeugkatalysatoren sollte man außerdem nicht auf ausgetrocknetem und damit leicht entzündlichem Untergrund wie Wiesen oder Grünstreifen parken. Auch Müll wie Glasflaschen, Scherben, Feuerzeuge oder Dosen mit chemischen Substanzen können Brände auslösen. Zwischen dem 1. März und dem 31. Oktober gilt außerdem ein Rauchverbot im Wald.


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