Feuchter Gauchsbach wird bis 2019 renaturiert

22.7.2018, 19:16 Uhr
Feuchter Gauchsbach wird bis 2019 renaturiert

© Geist

Oberhalb des ehemaligen Wehrs will der Marktgemeinderat nicht in den Bachlauf eingreifen. Zum einen mäandert der Gauchsbach dort ohnehin, zum anderen fürchtet das Bauamt um die großen Weiden, denen dadurch das Wasser abgegraben werden könnte.

Unterhalb des Wehres aber fließt der Bach schnurgerade auf die Friedrich-Ebert-Straße zu. Künftig soll er vier bis fünf Meter Richtung Südosten ausholen dürfen. Ursprünglich seien sogar noch weitere Kurven geplant gewesen. Doch damit kann der Fisch des Jahres von 2012 wenig anfangen: das Bachneunauge. Im Gauchsbach leben tatsächlich Exemplare der bedrohten Tierart, was für dessen Wasserqualität spricht.

Unweit des Ufers werden zudem ein Matschplatz für Kinder, Sitzgelegenheiten und eine Hundewiese entstehen, auf der Hundehalter ihre Tiere ohne Leine laufen lassen dürfen.

Im Bereich des neuen Geh- und Radwegs wird hingegen Anleinpflicht herrschen. Dieser neue Weg orientiert sich anfangs am bestehenden Trampelpfad, schert nach der Trockenmulde am alten Wehr dann nach links aus, um an der Friedrich-Ebert-Straße wieder auf den Bach zu treffen. Durch die dortige Unterführung werden Radfahrer auch künftig schieben müssen. Das Tieferlegen des Weges allein hätte nämlich mehr als 100.000 Euro gekostet. Dagegen sprachen sich Vertreter aller Fraktionen aus. So kostet die gesamte Maßnahme nun gut 450.000 Euro, wovon rund 80.000 Euro durch Fördermittel gedeckt werden könnten. Wenn alles nach Plan läuft, kann die Maßnahme laut Bauamtsmitarbeiterin Jeanette Thin schon 2019 abgeschlossen werden.

Mehr Parkplätze, mehr Autos?

Für Diskussionen sorgte im Marktgemeinderat die Frage, ob man am nahen Ärztehaus den Bau neuer Parkplätze ermöglichen solle. Schon die Ist-Situation schätzten die Gemeinderäte ganz unterschiedlich ein: Die einen berichteten von immer freien Plätzen, die anderen von einer immer währenden Suche.

Rita Bogner (Grüne) war sich zum Beispiel mit den beiden CSU-Räten Oliver Sieglund Wolfgang Mittwoch einig, dass mehr Parkplätze auch immer mehr Autos anziehen. Siegl und Petra Fischer (SPD) sprachen zudem die Diskussion um den Flächennutzungsplan an, in welcher der Wert des Gauchsbachs stets betont wurde. "Da argumentieren wir in allen Punkten anders. Das über den Haufen zu werfen, wäre ein falsches Signal", sagte Siegl. Und Fischer wehrte sich gegen die Idee, Grünflächen für Dauerparker zu opfern: "Diese Logik erschließt sich mir nicht."

Dagegen argumentierten Alexander Hommel und Herbert Bauer (beide CSU) mit einem Mangel an Parkplätzen, der zu Lasten der örtlichen Einzelhändler sowie der Besucher des Ärztehauses gehe, insbesondere älterer und behinderter Menschen.

Schließlich lehnte der Marktgemeinderat den Antrag mit 15:8 Stimmen ab. Mitglieder aus allen Fraktionen sprachen sich dabei gegen neue Parkplätze aus – selbst Susanne Flesch (CSU), deren Mann eine Praxis im Ärztehaus unterhält.

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