Foodwatch kritisiert mangelhafte Lebensmittelkontrollen in Bayern

11.12.2019, 14:53 Uhr
Besonders eklatant seien die Behörden in Berlin und Bremen unterbesetzt.

© Jens Büttner/dpa Besonders eklatant seien die Behörden in Berlin und Bremen unterbesetzt.

Während Foodwatch nach einer Abfrage bei den deutschen Kontrollbehörden davon ausgeht, dass 2018 bundesweit etwa jede dritte Kontrolle nicht durchgeführt werden konnte, ist eine genaue Zahl für den Freistaat wegen fehlender Rückmeldungen von den Behörden nicht möglich. 18 der 96 von Foodwatch angefragten Landkreise oder Städte beantworteten nach Angaben der Organisation die Fragen nicht. Lebensmittelkontrollen erfolgen in Bayern durch Veterinäre und Lebensmittelüberwachungsbeamte.


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Trotz der lückenhaften Datenabfrage fällt das Fazit von Foodwatch aber durchwachsen aus: "In keinem Bundesland ist die Situation gut, befriedigend oder auch nur ausreichend. Besonders katastrophal ist die personelle Ausstattung allerdings in Berlin und Bremen, am wenigsten schlecht noch in Hamburg und - soweit dies auf Basis der unvollständigen Datenlage gesagt werden kann - Bayern."

Thorsten Glauber hat Kontrollkonzept in Auftrag gegeben

Der zuständige Umweltminister Thorsten Glauber betonte, dass er sich weiterhin für mehr Personal einsetzen wolle. "Ich will, dass der Verbraucherschutz vor Ort gestärkt wird. Im Nachtragshaushalt haben wir entsprechende Stellenstärkungen erreicht. 70 Stellen sind aktuell zur Stärkung der Behörden vorgesehen", sagte er am Mittwoch auf Anfrage. Zudem habe er ein "Kontrollkonzept 2030" in Auftrag gegeben. "Ziel ist eine umfassende Weiterentwicklung in den Bereichen Lebensmittelüberwachung und Veterinärwesen."

Zur Kritik von Foodwatch über die fehlenden Antworten der Behörden sagte ein Ministeriumssprecher: "Dass teilweise keine belastbaren Zahlen generiert werden können, liegt an der verwendeten Software." Das Ministerium arbeite bereits an einer technischen Lösung.

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