Musik bei Kerzenlicht im Rathaus

15.11.2010, 12:15 Uhr
Musik bei Kerzenlicht im Rathaus

© Schüttinger

Eine Ouvertüre zur Oper „La vera costanza“, von Haydn selbst komponiert, war die erste musikalische Darbietung des Abends. „La vera costanza“ bedeutet so viel wie „die wahre Beständigkeit“. Die Musik dieses Werkes allerdings ist alles andere als getragen und beständig, sondern vielmehr flatterhaft, unruhig und aufgeweckt, was das Orchester mit Virtuosität und Sicherheit vortrug.

Das zweite Stück, „Joseph Haydns Südamerikanische Saitensprünge“, ist eine Komposition von Werner Thomas-Mifune, der sich auf humorvolle Weise mit dem Werk Haydns auseinandergesetzt hat. Durch den Einbau von Tango-Elementen erhielt das traditionelle Werk Haydns einen modernen, mitreißenden Klang.

Kurz vor der Pause begeisterte die Cello-Solistin Stefanie Waegner das Publikum mit ihrer Darbietung des Cellokonzertes C-Dur von Joseph Haydn. Dieses Stück wurde erst spät entdeckt, gehört aber mittlerweile zum Standardrepertoire eines jeden Cellisten. Es stellt hohe spieltechnische Anforderungen, die die Solistin mit Bravour meisterte.

Mit allerlei Traumbildern ging es nach der Pause weiter: Walter Gatti komponierte „Franz Josephs Traum – Divertimento scherzo für Violoncello und Orchester“, worin er Themen aus dem vorherigen Cello-Konzert einbaute. Auch hier hatte Stefanie Waegner wieder einen Solo-Part.

Dankbarer Applaus

Vor der Zugabe „Monstertango“ wurde es tatsächlich etwas gespenstisch und geheimnisvoll: Alle Lichter gingen aus, stattdessen zündeten die Musiker Kerzen an. Abgesehen davon und von kleinen Lämpchen an den Noten wurde es finster: Das Herzstück des Konzertes, Joseph Haydns „Sinfonie fis-Moll“, die berühmte „Abschiedssinfonie“, erklang. Das Publikum dankte dem Orchester mit Begeisterung. Bleibt zu hoffen, dass sich das Orchester mit diesem Konzert nicht von Forchheim verabschiedet hat.