100-Jährige liebt Fußball

HEROLDSBACH - Wenn man sie sieht, kann man kaum glauben, dass Hildegard Danke 100 Jahre alt ist. Aber sie selbst kann es auch nicht so recht fassen, wie sie erzählt. Die Jubilarin stammt aus Freienfeld/Schauerwitz bei Breslau und wurde dort als eines von insgesamt sechs Kindern des Ehepaares Hermann und Anna Beier geboren.

Ihr Vater ist im Krieg gefallen, als sie zwei Jahre alt war. 1936 heiratete sie ihren Ehemann Paul. Aus der gemeinsamen Ehe gingen insgesamt fünf Kinder hervor. Mit Sack und Pack flüchtete die Familie vor fast genau 70 Jahren am 28. Januar 1945 von Brelau Richtung Westen.

„Über Görlitz, Riesa, Plauen, Hof, ging es dann nach Forchheim“, erinnert sich die 100-jährige. Dort war die Familie kurz in der alten Klosterschule untergebracht; von da ging es dann weiter Richtung Höchstadt. In Heroldsbach wurde man schließlich sesshaft. 1948 kam ihr Ehemann Paul aus Kriegsgefangenschaft frei. 14 Jahre lang wohnte die Familie im Kuratenhaus in Heroldsbach; 1959 baute man dann in der Sankt Michael-Straße ein Eigenheim. Beruflich war ihr Mann als Maschinenschlosser auf Montage für verschiedene Firmen tätig.

Die Jubilarin selbst arbeitete während und nach der Kindererziehungszeit in der Papierfabrik in Forchheim und danach bis zu ihrem 60. Geburtstag als Haushälterin bei einem Professor in Erlangen. Auch im hohen Alter hält sich die Jubilarin – die körperlich und geistig fit ist – im Geiste frisch wie sie sagt.

Gern spielt sie „Mensch ärger Dich nicht“ — durchaus auch allein. Im Sommer geht die rüstige Seniorin gerne spazieren und dreht ihre Runden im heimischen Garten und genießt auf einer kleinen Sitzbank das schöne Wetter. Besuch bekommt sie oft von ihrer Nachbarin, mit der sie gut befreundet ist. Die Kinder kümmern sich liebevoll um ihre Mutter. Gerne schaut die Seniorin Fußball im Fernsehen. Ihren Mann Paul hatte sie auch auf dem Fußballplatz kennen gelernt.. Und auch ihre Söhne haben Fussball bei der SpVgg/DJK Heroldsbach-Thurn gespielt.

Zu ihrem Geburtstag erhielt die Jubilarin ein ganz besonders Geburtstagsgeschenk. Auf der Geburtstagsfeier durfte sie mit ihren Kindern, acht Enkelkindern und zehn Urenkelkindern im Gasthaus Lindenhof auf einem überdimensionalem „Mensch ärger dich nicht“-Spielbrett spielen, mit lebendigen Spielfiguren, die durch ihre Nachkommen gemimt wurden. Die Glückwünsche der Gemeinde überbrachte der erste Bürgermeister Edgar Büttner, für den Landkreis gratulierte Landrat Hermann Ulm.