100 Tage im Amt: Das sagt der neue Bürgermeister von Igensdorf

11.8.2020, 09:00 Uhr
Bürgermeister Edmund Ulm vor der neu gebauten Jakobus-Kita in Unterrüsselbach in der nun neben den Krippenplätzen 50 Kindergartenplätze geschaffen wurden.

© Karl Heinz Wirth Bürgermeister Edmund Ulm vor der neu gebauten Jakobus-Kita in Unterrüsselbach in der nun neben den Krippenplätzen 50 Kindergartenplätze geschaffen wurden.

Wichtig, so Ulm, seien Glaubwürdigkeit, Bürgernähe, Führungsqualität sowie Konflikt- und Konsensbereitschaft, Einbringung eigener Ideen und Konzeptionen.

Und dennoch sei es wichtig, sich in das Amt einzufinden, zu lernen, Erfahrungen zu sammeln, den einen oder anderen Fehler zu machen, ein Netzwerk aufzubauen. „Einiges ist neu. Darauf lasse ich mich aber mit einer gewissen Wissbegierde und Neugier gerne ein“, erklärt Edmund Ulm.

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Die Einarbeitungszeit laufe nach wie vor weiter. Es gebe jeden Tag neue Themen, die erarbeitet, recherchiert, mit einer Dringlichkeit versehen und gegebenenfalls den Ämtern im Rathaus zugeordnet werden müssen. Entgegen den Anfangstagen komme nun eine gewisse Sicherheit dazu. Dazu gehörten auch ganz praktische Dinge, wie etwa Antworten auf die Fragen „Wo erhalte ich Informationen und Arbeitsmaterialien? Wer arbeitet dem Bürgermeister zu? Wer erledigt eine gewisse Aufgabe, wie erfolgt die Rückmeldung über die Erledigung?

„Wichtig ist es, die Ideen und Anliegen der Bürger in die Entscheidungsfindung oder Problemlösung einfließen zu lassen“, so Ulm.
Die Schaffung einer bürgernahen Verwaltung zählt dazu: „Ich könnte mir vorstellen, eine Befragung der Besucher hinsichtlich Bearbeitung von Anliegen, Öffnungszeiten durchzuführen. Hier möchten wir nicht am Bedarf der Bürger vorbei arbeiten.“

Die Verwaltung sei sehr gut aufgestellt, so Ulm. Er sei sich überdies „sicher, dass wir gemeinsam die anstehenden Herausforderungen in der Marktgemeinde Igensdorf gut werden meistern können“. Im November finden noch sechs Bürgerversammlungen in Igensdorf, Stöckach, Pommer, Dachstadt, Pettensiedel und Rüsselbach statt.

Ob es Dinge gab, die Ulm vor der Wahl nicht auf dem Schirm hatte? „Von Überraschungen kann ich nicht sprechen. Es gibt eher Stimmungen, Vorgehensweisen, menschliche Reaktionen und Themen, die ich aus dem Amt heraus nochmals anders einordnen muss und zwar mit einer neutralen, offenen Betrachtungs- und Herangehensweise.“

Positiv überrascht habe ihn die „überaus freundliche und wahnsinnige Wertschätzung“ mit der er überall aufgenommen wurde. „Ich hatte nicht damit gerechnet, dass diese so stark ausfällt. Jedenfalls werde ich durch meine Arbeit zeigen, was ich leisten kann.“

Zum Mittagessen zu Hause

Was die Familie zu dieser Umstellung sagt? „Mein neunjähriger Sohn ist begeistert, aber nicht weil ich Bürgermeister bin, sondern weil ich jetzt mittags zu Hause bin und wir gemeinsam essen können. Meine Frau sieht es grundsätzlich positiv und hält mir auch den Rücken frei, soweit es ihr möglich ist.“

Über die Schwerpunkte der kommenden sechs Jahre sagt Ulm: „Zunächst laufen sehr viele verschiedene Sachen über den Schreibtisch. Das Tagesgeschäft prägt noch den Arbeitsablauf. Da bleibt nur wenig Zeit für die konzeptionelle Arbeit, die ich gerne mittelfristig ausbauen möchte. Auf der Agenda steht auf alle Fälle die Lindelberghalle, das Wasserwerk in Pettensiedel, Umsetzung digitales Rathaus, Aufstellung eines neuen Flächennutzungsplanes und ein Gemeindeentwicklungskonzept.“
Nach 100 Tagen im Amt weiß Bürgermeister Edmund Ulm: „Es ist alles nicht so einfach. Die Zusammenhänge sind sehr komplex.“

Man müsse sich sehr anstrengen, um „Ideen nach vorne zu bringen. Die Umsetzung ist die große Schwierigkeit“. Man habe täglich mit Situationen zu tun, mit denen man nicht rechnet, sagt Ulm. Das mache die Arbeit manchmal anstrengend und auf alle Fälle spannend.

Karl Heinz Wirth

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