90 Jahre Gemütlichkeit: Gesangverein in Geschwand feiert

11.5.2019, 13:00 Uhr
Blickt auf eine 90-jährige Geschichte zurück: Der Geschwander Gesangsverein Gemütlichkeit.

© Franz Galster Blickt auf eine 90-jährige Geschichte zurück: Der Geschwander Gesangsverein Gemütlichkeit.

Ende der 1920er Jahre heilten die Wunden des ersten Weltkrieges langsam, im Dorf Geschwand und seiner Umgebung erfreute sich das traditionelle Liedgut: Man sang am Biertisch, in der Dorfstube, beim Hopfenpflücken oder eben auf der Straße. Am ersten Weihnachtsabend 1929 wurde die Gründung des Gesangvereins von einigen Männern am Biertisch beschlossen, die Gesangsproben begannen im Hause Müller mit dem ersten Chorleiter Hanni Müller.

Sein Vater, der Schieferdecker Michael Müller hatte bereits eine Musikkapelle ins Leben gerufen. „Wer hat dich du schöner Wald“, war das erste einstudierte Lied. 26 Mitglieder zählte schließlich der Verein. Da echte Verbundenheit und Kameradschaft in gemütlicher Atmosphäre herrschten, wie nachzulesen ist, gab man dem Verein den treffenden Namen „Gemütlichkeit“.

Ab 1936 musste der Verein in der NS-Zeit aus politischen Gründen pausieren – bis zwei Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg.
Längst ist der Verein von Geschwand nicht wegzudenken. Er verinnerlicht in bester Form den Begriff Heimat.

„Wir wollen Zeichen setzen, dass auch Gesangvereine große Feste feiern können, aber auch deshalb, weil wir nicht wissen, ob der Verein noch 100 Jahre feiern kann“, betont Vorsitzender Willi Müller. Er ist nicht nur Vorsitzender, sondern auch großer Förderer des Vereins und stellt jetzt die Infrastruktur seines Unternehmens in den Dienst des Jubiläums.
Das Fest kann auch ein Weckruf sein in der heutigen Zeit, das schöne Liedgut, die heimische Kultur nicht zu vernachlässigen, sie neu zu entdecken. 20 fleißige Helfer des Dorfes sind eingebunden in den Vorbereitungen des Sängerfestes, denn die ganze Gemeinde feiert. „Jeder bietet sich bereitwillig an, mancher findet sich wieder, es entstehen neue Brücken zueinander“, beobachtet Müller zufrieden. Allein schon damit sei viel erreicht.

Der Schirmherr ist MdL Michael Hofmann (CSU). Der Jubelverein erhielt überraschenderweise einen außergewöhnlich großen Zuspruch mit Anmeldungen.

Auf die erste Ausschreibung haben sich für das Sängertreffen am Freitag 25 Vereine angemeldet. Der 17. Mai steht unter dem Motto: Großes Sängertreffen der befreundeten Chöre, musikalisch umrahmt von den Saischta-Blosern. Am 18. Mai heißt es wiederum: Musiknacht – „Großes Sänger- und Musikantentreffen“ mit den befreundeten Chören und den Frankenkrainern, Auftritte weiterer junger Talente wie Franziska Lösl am Klavier und verschiedener Musikanten. Lösl hat sich als Nachwuchstalent einen Namen über die Grenzen des Landkreises Forchheim hianus gemacht. Es soll ein Erlebnis für Ohren und Sinne werden.

Ziel des Sängerfestes ist es auch, dass auch jungen Talenten aus der Region eine Plattform vor großem Publikum geboten wird. Johannes Raum, Dirigent der Blaskapelle Obertrubach, bereichert am Samstag das Programm ebenfalls mit drei verschiedenen Nachwuchstalenten aus seiner Musikschule.

Wetter dürfte mitspielen

Das Besondere am Familienprogramm ist, dass keine der umfangreichen Aktionen für die Kinder etwas kostet. Eine landwirtschaftliche Ausstellung mit Schlepper und anderen Geräten rundet den Sonntag ab.
Auf dem Firmengelände von Schmetterling International warten ausreichend Parkplätze auf die Besucher. Bestes Wetter ist, wenn auch noch einige Tage entfernt, vorausgesagt.

 

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