Aas siegt im Duell bei der DJK Eggolsheim

EGGOLSHEIM - In einer dramatischen Schlussphase haben die Bayernliga-Basketballer der DJK ihr letztes Saison-Heimspiel gegen Kellerkind SpVgg Rattelsdorf mit 61:62 noch aus der Hand gegeben. Die Laune trübte das beim anschließenden Ausklang mit Bier und Brezen aber nicht, schließlich konnte der Ex-Trainer der DJK die Punkte sehr gut gebrauchen.

Wild gestikulierend sieht Manuel Aas, der immer wieder auch einen guten Schritt innerhalb der Spielfeldbegrenzung agiert, das drohende Unheil kommen. Doch seine Rattelsdorfer können in der tobenden Halle den Raum für einen herrlich durchgesteckten Pass zu Niklas Möhrlein nicht abdecken, per Korbleger stellt er auf 59:55. Vor der Eggolsheimer Bank ballt Coach Maximilian Haider die Faust. Drei Minuten vor Schluss ist diese Partie, in der es sportlich nur noch für die abstiegsbedrohten Gäste um etwas geht, auch ein Trainerduell geworden.

„Es war etwas Besonderes, wieder hier zu sein, in dieser Halle, vor dieser Kulisse. Ungewohnt war für mich die Seite der Gäste. Hinter mir auf der Tribüne haben sie so einen Lärm veranstaltet, dass ich ein paar Meter seitlich ausgewichen bin, damit meine Spieler die Ansagen mitbekommen“, sagt Manuel Aas wirkt unglaublich erleichtert. „Wir mussten unbedingt gewinnen, um den Abstieg zu verhindern. Deshalb war für mich alles doppelt emotional.“

Vier Jahre lang sahen die Beobachter den gebürtigen Bamberger in Eggolsheim vergleichsweise gelassener die Kommandos an der Seitenlinie geben, ehe er im Sommer 2015 zu seinem Heimatverein Rattelsdorf zurückkehrte. Seinen Nachfolger bei der DJK, den Berufsschullehrer-Kollegen Max Haider, hatte Aas noch selbst von den Regnitztal Baskets aus Strullendorf an den Eggerbach gelotst, wo sie in der vergangenen Saison als Trainerduo gemeinsam wirkten.

Deutliche Handschrift

Trotz anfangs zähem Spielfluss sahen die Eggolsheimer schon wie der sichere Sieger aus. „Die Jungs waren gegen Manu natürlich motiviert und wollten gewinnen“, so Haider. Während Rattelsdorf sechs Versuche für die ersten Zähler benötigte, holten sich die DJK und dabei vor allem Julian Roppelt in der Anfangsphase Wurfsicherheit. Allein acht Punkte gingen bis zum 13:9-Zwischenstand (7.) auf sein Konto.

Keine Geschenke

Johannes Wehner vergrößerte den Abstand auf 16:9 und 19:11, ehe die Gäste bis zum Viertelende auf 16:19 verkürzten. Weil es sich Eggolsheim in der Folge im Angriff zu kompliziert machte, gerieten die Hausherren in der 16. Minute mit 22:23 erstmals in Rückstand. Das verstärkte Engagement danach bewies, dass sie das Aufeinandertreffen nicht als Freundschaftstreffen erachteten. Furios drehte die DJK mit Kapitän Lukas Pätzold, Möhrlein und Hagen Rothe den Spieß binnen weniger Spielzüge. Mit der Pausensirene stellte Alex Roppelt per Tip-In auf 36:27.

Bis zum Seitenwechsel zog Eggolsheim auf 50:40 davon. Mit dem Mut der Verzweiflung fand Rattelsdorf innerhalb von 60 Sekunden den Anschluss, kämpfte sich bis auf zwei Zähler heran (48:50). Zum zweiten Mal überhaupt in dieser Partie gelang mit dem 53:53 der Gleichstand (35.).

„Wir haben es selbst verworfen. Die lange Führung hat uns vielleicht nachlässig gemacht“, stellte DJK-Coach Haider nach einer dramatischen Schlusssequenz fest. Mit dem Korbleger von Möhrlein zum 59:55 (37.) schien die Angelegenheit entschieden. 1:40 Minuten waren beim 61:57 noch auf der Uhr, mit dem 61:59 blieben 34 Sekunden und der eigene Ballbesitz. Den gaben die Eggolsheimer nochmals ab und rieben sich nach einem Dreier zum 61:62 verwundert die Augen. 2,9 Sekunden reichten noch für einen Versuch von Rahm, der vom Ring abprallte. Gästetrainer Manuel Aas verschwand in der Jubeltraube seiner Mannschaft.

Eggolsheim: Amon (1), Arcilla, Möhrlein (9), Nagengast (0), Pätzold (15), Rahm (2), Riediger, Alexander Roppelt (5), Julian Roppelt (7), Konstantin Roppelt, Rothe (7/1 Dreier), Wehner (15/1).