Feierliche Verabschiedung

Abi geschafft! 76 Schülerinnen und Schüler am HGF erhalten in Forchheim ihr Zeugnis

Philipp Peter Rothenbacher

Nordbayerische Nachrichten Forchheim-Ebermannstadt

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24.6.2022, 15:01 Uhr
Ben Schanda, Lia Eckert und Sanja Nehmzo hielten die in Ironie getränkte Abi-Rede für ihren Jahrgang.

© Peter Roggenthin Ben Schanda, Lia Eckert und Sanja Nehmzo hielten die in Ironie getränkte Abi-Rede für ihren Jahrgang.

"Machen Sie einfach das, was auch wir Schüler in den letzten Jahren im Unterricht gemacht haben", meinte ein lächelnder Ben Schanda, der gemeinsam mit seinen Mitschülerinnen Lia Eckert und Sanja Nehmzo die in Ironie getränkte Abiturrede auf seinen Abschlussjahrgang hielt: "Belächeln Sie es und vergessen Sie es dann sofort wieder." Dafür gab es dann auch wirklich viel Gelächter in der Aula des HGF.

Alle 76 Abiturientinnen und Abiturienten (53 Mädchen, 23 Jungs), die im April zu den Prüfungen angetreten waren, haben bestanden und konnten sich jetzt ihr Zeugnis im Beisein ihrer Familien, Lehrer sowie den politischen Köpfen aus Stadt und Landkreis abholen – darunter Vize-Landrat Otto Siebenhaar, Bürgermeisterin Annette Prechtel und MdL Michael Hofmann.

Drei Schülerinnen schafften die 1,0

Mit einer 1 vor dem Komma haben heuer 25 Schülerinnen und Schüler am HGF abgeschlossen, davon neun Schülerinnen mit sehr guten Gesamtergebnissen zwischen 1,2 und 1,5: Annika Kerßenfischer, Pauline Meyer, Finja Schildbach, Chiara Fuhrmann, Hanna Kaiser, Anna Vollrath, Sophie Kroll, Marie Elisabeth Prockl und Annemarie Janssen. Maren Kupfer, Marie Henninger und Louisa Uhl schafften gar die Traumnote 1,0.

Für einen lockeren Einstieg vor und zwischen den förmlichen Teilen der Feier in der vollbesetzten Aula sorgte die HGF-Big Band, die unter anderem auch eine beswingt-jazzige Version des Queen-Gassenhausers "Crazy Little Thing Called Love" zum Besten gab.

Die Begrüßung übernahm die beliebte Oberstufenbetreuerin des HGF, Francesca Bauer. Und nicht nur in ihrer, sondern in allen weiteren Reden des Tages schwang die eine große Ungewöhnlichkeit dieses Abiturjahrgangs mit – freilich die Corona-Pandemie samt ihrer schulischen Folgen (Stichwort Homeschooling), die der jetzige Jahrgang mit voller Wucht die ganzen knapp 2,5 Jahre bewältigen musste.

"Und Ihr habt es alle wirklich bravourös gemeistert", lobte Bauer die Schüler und "Eure Unaufgeregtheit in all der Zeit – das hat mächtig imponiert". Für den weiteren Weg wünschte Bauer den 76 deshalb auch "eine gute Portion Schneid".

Otto Siebenhaar überbrachte in Vertretung von Landrat Hermann Ulm ("Ihr müsst Euch mit mir begnügen, denn die Abschlussfeiern sind ja alle am selben Tag fast zur selben Zeit", Siebenhaar) die Glückwünsche des Landkreises – der als Sachaufwandsträger des Gymnasiums fungiert. "Behaltet Euer Ziel im Auge, schaut aber auch mal nach links und nach rechts, denn auch über Umwege gelangt man manchmal ans Ziel", gab Siebenhaar den Abiturienten als Ratschlag mit.

Ähnlich hielt es Annette Prechtel, die – "obwohl ich Naturwissenschaftlerin und ehemalige EGFlerin bin" – das HGF "mit Sicherheit zu den Einrichtungen zählen würde, die die Stadt Forchheim so attraktiv machen". Sie stellte dabei die Herder-Markenkerne heraus: sprachlich, musikalisch, künstlerisch, kreativ. Prechtel: "Und auch, wenn viele von Euch Forchheim verlassen werden, um zu studieren, zur Ausbildung oder, um ins Ausland zu gehen, bin ich mir sicher, dass man sich spätestens zum Annafest immer wieder sieht." Dafür gab es Lacher und Applaus.

Michael Hofmann, der als ebenfalls ehemaliger EGFler froh war, "dass ich trotzdem immer wieder ins HGF eingeladen werde", hob die Leistungen der Schüler unter den schweren Corona-Bedingungen hervor: "Das steht in keinem Lehrplan, das hat in dieser Form noch kein Jahrgang so geschafft wir Ihr. Darauf könnt Ihr stolz sein." Hofmann folgten noch Grußworte der Elternbeiratsvorsitzenden Anette Dietrich und der Vize-Vorsitzenden des HGF-Freundeskreises (sprich Fördervereins), Lieselotte Rall – ihres Zeichens ehemalige HGF-Schulleiterin.

Ralls Nach-Nachfolger Bruno Kuntke zeigt in seiner tiefgründigen Rede (samt Schule-als-Schiff-und-Hafen-Metapher) ein Foto, das er am Morgen des 27. Aprils vom leeren Schulhof geschossen hatte, dem Tag, an dem die Abi-Prüfungen begannen.

Er habe in der Nacht davor kaum geschlafen, erzählte Kuntke – aus Sorge und Anspannung, ob alle Schüler mit Blick auf Corona gesund und fit erscheinen würden, ob das Hygienekonzept der Schule klappe. Nun, knapp zwei Monate später, haben es alle Prüflinge erfolgreich geschafft. "Und das ohne Nachholungen und Nachtermine – das hätte ich damals nicht zu hoffen gewagt", so der Schulleiter.

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